06 Joni 75 | A Joni Mitchell Birthday Celebration CD

1 CD

Universal

Our (Jonis) House

Was für eine Party! Joni Mitchell, die Wanderin zwischen den Welten von Folk, Jazz und Pop, wurde 75! Die Gästeliste der Gratulanten könnte hochkarätiger nicht sein. Weggefährten, die Joni Mitchell ein langes Künstlerleben über begleitet haben, waren in den prachtvollen  Dorothy-Chandler-Pavilion, einem Säle im  Los Angeles Music Center gekommen, um ihr zu Ehren aufzuspielen:  Norah Jones, Chaka Khan, Diana Krall, Kris Kristofferson, Graham Nash, James Taylor, Rufus Wainwright, Emmylou Harris, Seal, Brandi Carlile u.v.a. - Peter Gabriel gratulierte per Video, nicht ohne  den „armen Bastarden", die Mitchells Lieder im Beisein der Legende singen mussten, sein Beileid auszudrücken. Denen war es ein Bedürfnis, an diesem Abend dabei zu sein, Joni Mitchell nahe zu sein, ihre Songs zu singen, die Aura zu erleben, die diese Ausnahmekünstlerin seit jeher umgab. 
Bei ihren Konzerten und Performances gewann Joni Mitchell ihr Publikum immer mit ihrer entwaffnenden  emotionalen Ehrlichkeit. Ihre Songs in denen sie ihren Geschichten erzählt, durch die sie andere teilhaben läßt an ihren Gedanke, Sehnsüchten, Ängsten – wer sie erlebt, glaubt sie zu kennen.  
Insgesamt 19 Studio-Alben hat Joni Mitchell seit 1968 veröffentlicht, darunter „Blue“ (1971), „Mingus“ (1979) „Turbulent Indigo“ (1994) oder „Both Sides, Now“ (2000). Das Reservoire für die Auswahl an Songs für diesen Abend war riesig, die Songlist also entsprechend lang. Und jedem der Interpreten merkte man sein besonderes Verhältnis zu den Songs aus allen Stationen von Joni Mitchells Karriere an. Manche blieben dem Original treu, manche schufen, wie Chaka Khan mit „Help me“, großartige Coverversionen. Im besten Fall machten sie die Werke zu ihren eigenen, so wie Rufus Wainwright mit „Blue“ vom gleichnamigen Mitchell-Album oder Glenn Hansard mit „Coyote“. Seal schaffte mit „Both sides, now“ solche Momente, in denen man Joni Mitchell nicht hört und sieht, aber bei sich weiß. Das Album ist voll solcher Höhepunkte, einer davon zweifellos auch das Duett und Kris Kristoffersen und Brandi Carlile: „A Case Of You“, berührend auch deshalb, weil die Stimme von Brandi Carlisle frappierend an jene von Joni Mitchell in ihren jungen Jahren erinnert. 
Mit einem sehr persönlichen Beitrag schlug Graham Nash an diesem Abend eine Brücke über mehr als 50 Jahre zurück. Nash sang keinen Song von Joni Mitchell, wohl aber einen, der durch sie inspiriert worden war, damals, im Sommer 1968. Jonis Haus in der Lookout Mountain Road war seinerzeit zum Treffpunkt ihrer Folk-Freunde geworden, darunter David Crosby und Steven Stills. Eines Abends kam Graham Nash dazu, man sang zusammen, Nash verliebte sich in Joni Mitchell und sie wurden ein Paar.  Innerhalb einer Stunde schrieb er diesen Song: „Our House“, der 1970 auf dem CSNY-Album „Déjà Vu“ erschien. An diesem Abend nun singt er diesen Song, gemeinsam mit dem bewegten Publikum. Beim Anhören dieser CD fühlt man sich zum Mitsingen vor der Box geradezu eingeladen… 

tzm