Daniil Trifonov

“BACH: The Art of Life”

DEUTSCHE GRAMMOPHON

 

Daniil Trifonov widmet sich auf seinem neuen Album nicht nur dem Schaffen Johann Sebastian Bachs, sondern auch dessen Familienleben. Unter dem Titel “The Art of Life” versammelt er Schlüsselwerke des großen Komponisten, der die europäische Musikgeschichte geprägt hat wie kaum ein anderer.  

Den Hauptteil dieses Doppelalbums bildet Bachs 1751 komponiertes und wohl visionärstes Werk: “Die Kunst der Fuge” BWV 1080. Ein Zyklus von 14 Fugen und vier Kanons. Die kontrapunktische Struktur des Werkes, „punctus contra punctum“ - Note gegen Note, ist Bachs systematischer Versuch einer Vielzahl von Variationen über ein Thema. Im Unterschied zu den „Goldbergvariationen“, bei denen er ebenfalls ein Thema variiert, ist die „Kunst der Fuge“ eine spezielle Form der Mehrstimmigkeit, bei der zu einer festen Melodie eine Gegenstimme komponiert wird. Für Trifonov eine Art Summe „von Bachs persönlichem, geistlichem, wissenschaftlichem und humanistischem Wissen”. Für den von Bach nicht vollendeten letzten Contrapunctus hat Trifonov ein sich nahtlos anschließendes, stilistisch angemessenes Ende geschrieben.
Daneben erklingen unter anderem die berühmte Chaconne aus der Partita Nr. 2 in d-Moll für Violine solo in der Klavierbearbeitung von Johannes Brahms sowie schillernde Arbeiten von begabten Söhnen des Altmeisters, darunter die für Mozarts Entwicklung so maßgeblichen Johann Christian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach. 

Auch Werke von den Söhnen Bachs und aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach von1725 finden sich auf dieser Einspielung. Zu Beginn des Albums präsentieren sich die Söhne Bachs, etwa  Wilhelm Friedemann Bach mit zwei der zwölf Polonaisen F.12, Carl Philipp Emanuel Bach mit dem Rondo in c- Moll. Weiter geht es mit den Variationen zu „Ah, vous dirai-je, Mamam“ von Johann Christoph Friedrich Bach, dem dritten der vier Söhne Bachs.
„Natürlich ist Bach eine Legende, eine Ikone, eine musikalische Marke”, sagt DaniilTrifonov, der den Menschen Bach, seine Gefühls- und Denkwelt erlebbar zu machen hofft. Bach habe gewusst, “wie man sich amüsiert”. Sein Schaffen sei “durch eine leidenschaftliche Seele beflügelt” worden, so der Pianist.  

 

DG/tzm