
Bach
St. John Passion
Deutsche Grammophon
Es war zweifellos das wichtigste klassische Musik-Oster-Event des vergangenen Jahres: Johann Sebastian Bachs “Johannes-Passion” in einer neuen Aufnahme mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists unter der Leitung von Sir Eliot Gardiner.
Dass Johann Sebastian Bachs „Johannes-Passion” (BWV 245), die erste seiner drei oratorischen Passionen, eine besondere Stellung in seinem Œuvre einnimmt, zeigt sich schon daran, dass von kaum einem Werk so viele und gleichzeitig so unterschiedliche Fassungen überliefert sind. Bach nahm für jede seiner Leipziger Aufführungen Änderungen am Werk vor. So entstand die erste Fassung zum Karfreitag, dem 7.4. 1724. Aufgeführt wurde sie, nicht wie von Bach geplant, in der Leipziger Thomaskirche, sondern in der voll besetzten Nikolaikirche - während eines fünfstündigen Vespergottesdienstes. Eine zweite Fassung wurde erstmalig ein Jahr später vorgestellt, stattfindend in der Thomaskirche. Die dritte Fassung (1732) sowie eine Vierte aus dem Jahre 1749, ein Jahr vor Bachs Tod, orientierten sich an der ersten Fassung.
Auch die Anzahl der Veröffentlichungen ist groß. Allein Sir Eliot Gardiner legt mit dieser neuen Einspielung bereits seine dritte vor – seine erste realisierte er 1986 für das Label Archiv Produktion. Erneut greift Gardiner dabei auf die zweite Fassung von 1725 zurück, die so genannte Fassung des Choralkantatenjahrgangs.
Es sind gleichwohl mehrere Aspekte, die diese Veröffentlichung zu einer sehr besonderen machen. Fast dreihundert Jahre nachdem das Werk zum ersten Mal erklang, kam es am 2. April 2021, wiederum einem Karfreitag, zu dieser Aufnahme, die zunächst gar nicht geplant war. Der Monteverdi Choir und English Baroque Soloists musizierten nach einer langen coronabedingten Pause zum ersten Mal wieder miteinander, coronabedingt nicht vor Publikum, sondern für einen Live-Stream aus dem Sheldonian Theatre in Oxford, das in den 1660er Jahren gebaut worden war. Es war zugleich das erste Mal, dass Sir John Eliot Gardiner nach langer Pause wieder ein Live-Konzert dirigierte. Dass es gerade die “Johannes-Passion” sein sollte, mit der er sich über Jahrzehnt intensiv beschäftigte, verleiht dieser Produktion einen ganz besonderen Aspekt. Die Produktion verlief hochemotional: Solisten und Chor waren, durch die Pandemie bedingt, auf Abstand platziert, was für das gemeinsame Musizieren natürlich erschwerend war – sie sangen das Werk auswendig.
“Für mich ist dieses Werk immer noch etwas ganz Besonderes”, sagt Gardiner. “Bach konzipierte es ebenso als Gottesdienst, wie als religiöses Kunstwerk und fast 300 Jahre nachdem es zum ersten Mal gehört wurde, bewegt es immer noch Zuhörer aller Glaubensrichtungen.”
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tzm