Konstantin Wecker

“Utopia“

ALIVE AG/STURM UND KLANG

Ein menschenwürdiges Leben ohne Herrschaft und Gehorsam war schon immer sein großes Ziel. Mit Utopia verleiht Konstantin Wecker diesem allumfassenden Herzenswunsch nun schöne Klänge. Nach sechs Jahren präsentiert der Münchner Liedermacher sein neues Studioalbum mit 14 neuen Songs und Gedichten. Der Liederzyklus vereint schwärmerische, visionäre Blicke auf eine liebevolle und herrschaftsfreie, eben utopische Gesellschaft. Für Konstantin Wecker, der mit dem Album die Menschen auffordert, sich träumerisch zu öffnen, ist Utopia alles andere als undenkbar: „Mit Hilfe der Musik möchte ich Mut machen, alte Denkmuster zu durchbrechen.“

Konstantin Wecker spricht, singt und spielt Klavier. Die Band, die Wecker zur Seite steht, begleitet ihn schon seit vielen Jahren. Es sind dies der Gitarrist Severin Trogbacher, der Schlagzeuger Thomas Simmerl, Johannes Barnickel an der Trompete und Keyboards und Fanny Kammerlander mit dem Violoncello.

Ganz im Sinne Fausts eröffnet Wecker sein Album, mit einem Prolog und sendet das Signal, da sei jemand auf der Suche nach sich selbst. “ Wer bin ich nur/ ich weiß es nicht/ und ahne viel/ wenn ein Gesicht in meinem Innern spricht/ mein Dunkel taucht in helles Licht…“

Mit „Utopia“ dem Titelsong der Platte sucht Wecker, sein Publikum mitzunehmen in die Welt voller Möglichkeiten – die man sich nur vorstellen können muss. Und immer kurze Texte zwischendurch, augenzwinkernd, künstlerische wie politische Positionen deutlich machend: „Warum Sonette“ oder „Was mich wütend macht“ oder sein Plädoyer für die Achtung vor dem Leisen, Stillen, Zerbrechlichen.

Ganz am Ende schlägt Konstantin Wecker eine Brücke in die späten 70er Jahre zurück: „Willy“. Das Kultlied über den erschlagenen Freund hat der Münchner Liedermacher anlässlich des Jahrestages des rassistischen Massakers in Hanau neu vertont und wieder einmal aktualisiert. „Die Tat des 43-jährigen Rassisten am 19. Februar 2020 hat mich zutiefst geschockt“, sagt Wecker.  Eines der neun Opfer war Vili Viorel Păun. Sein Schicksal und das der anderen Opfer von Rassismus, tödlichem Hass und faschistischen Netzwerken musste ich meinem alten Freund erzählen“, so der Musiker.

 

SuK/ tzm