
1 CD
Out Here/ Indigo
Erhältlich seit 25.01.2019
Ngoni - ein Instrument für die Welt
Bassekou Kouyaté stammt aus einer Griot-Familie in Mali. Griots waren fahrende Sänger mit einem großen regionalen Wirkungskreis, die aber zumeist in einer kleinen Gemeinde verwurzelt waren. Sie galten als ihr wandelndes und klingendes Gedächtnis - im Laufe der Jahrhunderte wurden die Griots zu einer Art singenden Historikern.
Bassekou Kouyaté war 12 Jahre alt, als sein Vater ihm das Ngoni-Spiel beibrachte – in der Familie hatte dieses Instrument bereits eine lange Tradition. Die Ngoni ist eine Langhals-Spießlaute mit drei oder vier Saiten. Ihr eigentümlicher Klang rührt von ihrer speziellen Bauweise her: ein bootsförmiger Korpus aus Holz wird mit einer Tierhaut bespannt und mit einem Rundstab als Hals versehen. Die Ngoni stammt aus Mali und ist darüber hinaus in ganz Westafrika verbreitet.
Inzwischen gilt Bassekou Kouyaté als ein Erneuerer der Griot-Musik, der zugleich auch das Instrument selbst weiterentwickelte. In seinen Konzerten verwendet er verschiedene Ngonis, die er mit bis zu sieben Saiten bespannt. Auch in seiner Spielweise probiert er neue Wege. So experimentierte er auf dem hochgelobten Album "Ba Power" (2015) mit Verzerrung und Wah-Wah-Pedal am Sound. Auf dem aktuellen Album „Miri“ setzt Kouyaté erstmals vier Ngonis unterschiedlicher Stimmung gleichzeitig ein. Er selbst wendet auf seiner elektrisch verstärkten Ngoni das Bottleneck-Spiel an, das eigentlich aus dem Country- Blues kommt - auf diesem Album Beeindruckend zu erleben in dem Song „Wele ni“.
"Miri" ist das inzwischen fünfte Album von Bassekou Kouyaté. In der Bamana-Sprache bedeutet „Miri“ so viel wie „Traum“ oder „Kontemplation“. In den elf Songs des Albums reflektiert Bassekou Kouyaté über das Leben, die Liebe, die Freundschaft und seine Familie in Zeiten, die nicht nur für sein für sein Heimatland Mali, sondern den afrikanischen Kontinent problematisch sind und vom islamistischen Terror über autokratische Regime bis hin zu den dramatischen Folgen des Klimawandels reichen.
Über die Ngoni sagt Bassekou Kouyaté: „Das Instrument ist nicht nur für Mali oder für Afrika - ich möchte, dass die ganze Welt es kennt. Das ist meine Mission“. Mit seinem neuen Album kommt er seinem Ziel ein Stück näher.