Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker | Neujahrskonzert 2019

Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker | Neujahrskonzert 2019

1 CD & 1 DVD
Sony Classical

Erhältlich seit 07.01. (DVD: 25.01.2019)

Liebenswürdigster Freudenspender

Es ist das wohl berühmteste Klassikkonzert der Welt überhaupt: das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Nachdem es anfangs viele Jahre durch Dirigenten wie Clemens Krauss, Willy Boskowsky (25 mal!) Lorin Maazel (11 mal!) geleitet wurde, gingen die Wiener Philharmoniker seit 1987 dazu über, jährlich einen Dirigenten für ihr Konzert einzuladen. Und die Gästeliste liest sich wie das „Who is who?“ der Größten ihres Faches: Herbert von  Karajan, Carlos Kleiber, Claudio Abbado oder Nikolaus Harnoncourt, um nur einige zu nennen. In diesem Jahr nun dirigierte Christian Thielemann, Chefdirigent der Staatskapelle Dresden und Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg, die Wiener Philharmoniker. Er hat mit diesem Orchester schon oft zusammengearbeitet -  für das Neujahrskonzert stand er zum ersten Mal am Pult.


Lag der inhaltliche Schwerpunkt der Neujahrskonzerte anfangs vor allem bei der Musik der Familie Strauss, wurde er bald ausgedehnt, zunächst um Werke von Komponisten wie Joseph Lanner oder Josef Hellmesberger. Im Laufe der Jahre erweiterte sich der musikalische Horizont der Neujahrskonzerte, sowohl um Komponisten wie Mozart, Haydn oder Schubert, als auch um Generationen, die auf die Strauss-Dynastie folgten. Und natürlich kamen zunehmend auch Werke jener Komponisten ins Programm, die zu den größten Bewunderern der Strauss-Familie gehörten: Liszt, Wagner, Verdi, Brahms. Für den deutschen Komponisten Richard Strauss war Johann Strauss „...von allen Gottbegnadeten für mich der liebenswürdigste Freudenspender“. 

  
Auch Christian Thielemann präsentierte bei seinem Einstand als Dirigent des Neujahrskonzertes 2019, dessen Programm er selbst als „Hügellandschaft“ bezeichnete, einige Repertoire-Neuheiten, darunter den „Schönfeld-Marsch“ op. 422 von Carl Michael Ziehrer, mit dem er das Konzert eröffnete. Neu in diesem Kontext war auch der „Eva-Walzer“ von Johann Strauss (Sohn) aus dessen einziger Oper „Ritter Pásmán“.  Von Josef Hellmesberger jr., der seinerzeit auch einmal Chefdirigent der Wiener Philharmoniker war, nahm Thielemann dessen „Entr'acte-Valse“ ins Programm. Eine weitere Novität in diesem Rahmen die „Opern-Soiree; Polka française“, op. 162 von Eduard Strauss und die „Die Tänzerin“ von Josef Strauß.


So vielfältig die Programme der Neujahrskonzerte jedoch auch immer sein mochten und es bis heute sind  – sie enden immer, einem Ritual gleich, mit ein und demselben Stück: dem Radetzky-Marsch, den Johann Strauss (Vater) 1848 komponierte. Traditionell klatscht das Publikum bei diesem Stück mit. Carlos Kleiber hatte einmal versucht, sich dieser Tradition entgegenzustellen – ohne Erfolg. Christian Thielemann jedenfalls konnte sich nach seinem „Einstand“ einem begeistert beteiligten Publikum zuwenden, um ihm die „piano“- und „forte“- Stellen beim Mitklatschen anzuzeigen...
 

Ihr Thomas Otto