Schmidbauer/ Pollina / Kälberer | Süden II

1 CD & 1 LP

ECM Records

Erhältlich seit 25.01.2019 

Persönliche Momentaufnahmen

Es ist inzwischen 12 Jahre her, seit Werner Schmidbauer und Martin Kälberer zu ihrem 10jährigen Duo-Jubiläum Freunde eingeladen hatten, mit ihnen zu musizieren, darunter den Sänger und Gitarristen Pippo Pollina. Der überraschte seine Freunde mit einer italienischen Strophe zu dem Song „Im Süden von meinem Herzen“. Schmidbauer revanchierte sich mit einem auf Bayerisch getexteten  Vers zu einem Pollina-Song.  Sehr schnell merkten die drei, dass ihr Zusammenspiel für das Publikum viel mehr war, als das Erleben dreier einzelner Musiker – es war vielmehr eine musikalische und gelebte Freundschaft.  In zwei Sprachen  zu schreiben und zu singen, das sei, so Werner Schmidbauer, ein Schlüssel die Menschen zu erreichen.

In diesem Sinne begannen sie zunächst, gemeinsame Konzerte zu spielen und so miteinander auf Tuchfühlung zu gehen. Im Programm waren Songs aus ihrem jeweiligen Repertoire. Der Erfolg war gewaltig. Der nächste Schritt war logisch: das Schreiben neuer Songs aus dem Gefühl gleicher Empfindungen heraus, die sie für Begriffe wie „Heimat“, „Liebe“, „Solidarität“ oder „Humanismus“ hatten. 2011 gingen sie als Trio auf Tournee: 100 Konzerte und im Jahr  2012 das erste gemeinsame Album „Im Süden“. Dieses Album ist für sie mehr als nur eine Sammlung von Songs in italienischer und bayerischer Sprache.  „Süden“ sei auch eine Botschaft von Freundschaft über Ländergrenzen hinweg, sagt Pippo Pollina in einem Interview. „Gerade zu Zeiten, in denen gefährliche Dinge in Europa passieren, mit denen versucht wird, die Natur des europäischen Kontinents zu ändern, die im Unterschied zu der Amerikas oder Australiens eine Kultur der Solidarität ist, spielt die Musik eine wichtige Rolle, diese Werte zu verteidigen.“

Nach dieser sehr intensiven gemeinsamen Erfahrung gingen die drei wieder eigene Wege, ohne dass man sich aus den Augen verlor: Pollina machte in Palermo weiter als Cantautore. Schmidbauer spielte mit eigenen Bands und trat als Singer-Songwriter auf und der Multiinstrumentalist Kälberer Solo - arbeitet als Komponist und Produzent.

Jetzt führten sie ihre Wege wieder zusammen: Ihr neues Album „Süden II“ wollen  sie nicht als Aufguss eines Erfolgskonzepts verstanden wissen. Sie alle sind älter geworden, haben neue musikalische Erfahrungen gemacht. „Süden II“ soll ein Neustart sein, durchaus aber auf der Basis ihrer Freundschaft und Gemeinsamkeit. 

„Es ist etwas Inneres, manchmal auch ein Gefühl“, beschreibt Martin Kälberer den inhaltlichen Ansatz des neuen Albums. „Die Lieder sind persönliche Bestands- und Momentaufnahmen von uns dreien, Texte über Liebe, Beziehungen, Abschiede, Aufbrüche, Weltanschauungen. Ein Lied wie ‚Le Citta dei Bianchi‘ zum Beispiel erzählt von einem kleinen Jungen, der mit seinem Vater mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft nach Norden unterwegs ist und sich vorstellt, wie die dort alle leben. Solche Themen gehören auch dazu.“

Für die 15 neuen Songs holten sich Schmidbauer, Pollina und Kälberer  alte Freunde und Gäste ins Studio: Stefania Verita (Cello), Reinhard Greiner (Trompete), Jean-Pierre von Dach (Gitarren), die Bassisten Alex Klier und Sven Faller und Walter Keiser (Schlagzeug).