
Andris Nelsons
Wiener Philharmoniker
– Beethoven-Sinfonien -
Deutsche Grammophon
Die neun Sinfonien Beethoven
Die Entwicklung im sinfonischem Schaffen Ludwig van Beethovens ist im Zusammenhang mit der Entwicklung einer Vielzahl von musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten zu sehen, an denen Beethoven sich versuchte. Die Uraufführung der Ersten Sinfonie in C-Dur Ludwig van Beethovens erfolgte im April 1800, die seiner Neunten im Mai 1824. Der Entstehungszeitraum des Sinfonienzyklus zog sich also beinahe über ein Viertel Jahrhundert hin. Zu Beginn dieser Periode entstanden zum Beispiel auch seine Klavierkonzerte, sein Violinkonzert, später der „Fidelio“, ganz zu schweigen von den zahlreichen Klaviersonaten und den frühen und mittleren Streichquartetten. Allein die Arbeit an seiner IX. Sinfonie, deren Sätze in Längen und Inhalt alles bisher Bekannte übertreffen, beschäftigte Beethoven über einen Zeitraum von neun(!) Jahren (1815-1824). Mitten in diese Zeit fiel auch die Arbeit an der „Missa Solemnis“. Beethoven hatte sie übrigens als sein bestes Werk angesehen, Richard Wagner bezeichnete sie als ein „rein symphonisches Werk des echtesten Beethovenschen Geistes“.
Unter diesem Aspekt betrachtet ist die Aufnahme von Beethovens Sinfonienzyklus ein spannendes Vorhaben des lettischen Dirigenten Andris Nelsons gewesen, ging es doch auch darum, die Entwicklung des Komponisten anhand einer Gattung für den Zuhörer nachvollziehbar zu machen, die, ausgehend von der klassischen Form Joseph Haydns, Maßstäbe für alle späteren Komponistengenerationen setzte.
Dass Andris Nelsons dieses Projekt mit den Wiener Philharmonikern realisierte, ist nur folgerichtig. Zum einen sind beide schon durch gemeinsame Aufnahmen miteinander verbunden. Zum anderen sind die Wiener Philharmoniker im besten Sinne ein Traditionsorchester, beheimatet in jener Stadt, in der Beethoven sein Durchbruch als Komponist gelang – ihr erstes Konzert spielten sie hier im März 1842, also nur 15 Jahre nach Beethovens Tod. Kaum ein Orchester ist so vertraut mit dem Repertoire Beethovens. Für die Intensität mit der sich beide, Dirigent und Orchester, dieses Projektes annahmen spricht, dass die Aufnahmen live entstanden.
Sie wurden jetzt als hochwertige Edition in einem Set mit fünf CDs und einer Blu-ray Audio Disc im HD-Sound veröffentlicht. Mit der Publikation der startet Deutsche Grammophon die Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven im kommenden Jahr.
tzm