Williams, John/Wiener Philharmoniker/Mutter - John Williams „Live In Vienna“

Williams, John/Wiener Philharmoniker/Mutter - John Williams

„Live In Vienna“

Deutsche Grammophon

John Williams in Vienna.

Das Handwerk des Filmkomponisten ist eine Herausforderung ganz eigener Art. „Stell dir vor, der Projektor fällt aus und du hast nur noch die Tonspur mit der Musik – du hörst den Film zu Ende und vergisst ihn nie mehr…“ 

John Williams, mittlerweile 88 Jahre alt, übt dieses Handwerk seit beinahe fünf Jahrzehnten aus und ist darüber zu einer lebenden Legende geworden. Unvorstellbar die Zahl der Filme und die Vielzahl ihrer Inhalte, Charaktere, Stimmungen. Und bei aller Verschiedenartigkeit wird doch immer wieder diese eine bestimmte musikalische Handschrift erkennbar, nicht nur für ausgemachte Cineasten, sondern für jeden, den ein bestimmter Film, eine bestimmte Szene, ein bestimmter Ton einmal erreicht hat. Es sind nicht seine Preise, darunter 5 Oscars, und 24 Grammys, die ihn zur Legende machten – es ist seine Musik, mit der er Meilensteine der Filmgeschichte bereichert.  

Der Januar dieses Jahres nun bescherte John Williams ein besonderes Debüt:

auf der Bühne des Wiener Musikvereins dirigierte John Williams zum ersten Mal in seinem Leben die Wiener Philharmoniker. An seiner Seite die Geigerin Anne Sophie Mutter. Beide verbindet eine intensive Zusammenarbeit. Eigens für das Album “Across the Stars” hatte John Williams verschiedene seiner berühmtesten Kompositionen speziell für Anne-Sophie Mutter als Stücke für Solovioline und Orchester neu arrangiert, darunter Themen aus „Krieg der Sterne", „Die Geisha" oder „Harry Potter".

Das jetzt veröffentlichte Album „John Williams in Vienna” ist das beeindruckende Zeugnis eines großartigen Konzertabends im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, wo man John Williams bereits zu Beginn mit Standing Ovations feierte. Auf dem Programm schließlich standen verschiedene Kultthemen unter anderem aus „Star Wars”, „Harry Potter”, „E.T. der Außerirdische“, Hook“ oder „Indiana Jones”.

Kino für die Ohren - John Williams, sagte die Geigerin Anne-Sophie Mutter in einem Interview, verstehe es wie kein anderer, mit seiner Musik den Hörer in einer Emotionstiefe zu erreichen, die das Auge nicht vermöge. Seine Musik stehe für sich allein. „Das ist das Faszinierende daran – ich brauche die Bilder nicht”, so die Geigerin.

Zu einem Höhepunkt geriet der berühmte „Imperial March” aus dem Star-Wars-Kapitel „The Empire Strikes back“. Und dabei war dieses Stücks zunächst gar nicht im Programm vorgesehen. Es  waren die Blechbläser der Wiener Philharmoniker, die während der Proben fragten, ob nicht auch dieses Kultthema ins Programm aufgenommen werden könnte. Gut, dass sie gefragt hatten – nicht nur für das Publikum. John Williams sagte nach dem Konzert mit den Wiener Philharmonikern, es sei „eine der besten Darbietungen dieses Marsches, die ich je gehört habe. Sie machten sich das Stück völlig zu eigen. Natürlich kann ich da nur dankbar sein für so einen Abschluss des Programms”.

 

tzm