
Zimmermann, Tabea/Perianes, Javier
"Cantilena"
harmonia mundi
Cantilena.
Es gibt vergleichsweise wenig Literatur für die Bratsche als Soloinstrument und so nimmt es nicht wunder, dass die Bratschistin Tabea Zimmermann ständig auf der Suche nach Arrangements für ihr Instrument ist.
Mit dem Pianisten Javier Perianes verbindet die Künstlerin eine lange Zusammenarbeit, innerhalb derer sie die Kunst des „gemeinsamen Atems“ als eine Grundlage für das musikalische Zusammenspiel zur Perfektion gebracht haben. Dass sie für die Aufnahmen zu dem jetzt vorliegenden Album „Cantilana“ mit ihm zum ersten Mal gemeinsam ins Studio gehen konnte, war für beide Musiker eine herausragende neue Erfahrung.
Für Javier Perianes ist es besonders reizvoll, wie sich auf diesem Album zwei musikalische Welten vereinen: das spanische und das lateinamerikanische Repertoire. Zwischen beiden bestehen nicht nur enge kulturgeschichtliche, sondern auch profunde musikalische Beziehungen.
Rhythmen, Melodien und Tänze bilden den Rahmen für das gemeinsame Album. Als Eröffnung dient der „Grand Tango“ des Argentiniers Astor Piazolla, dessen Name wie kaum ein anderer für den argentinischen Tango steht. Piazolla schrieb über 300 Kompositionen in dieser Gattung und schuf dabei auch den "Tango nuevo", in dem Elemente verschiedener musikalischer Stile mit der klassischen Tangomusik zu einer neuen ästhetischen Einheit verschmolzen werden. Der Spanier Isaac Albéniz, selbst ein begnadeter Pianist, komponierte in seiner Klaviersuite „Espana“ op.165 ebenfalls einen Tango - dieser zählt bis heute zu seinen bekanntesten und beliebtesten Kompositionen des Genres. Seine Bearbeitung für Bratsche und Klavier beschließt das Album der beiden Künstler. Zwischen diesen beiden instrumentalen Werken erklingen wiederum 21 Lied-Arrangements: ein genussvoller Reigen von Manuel de Fallas Siete canciones populares españolas bis hin zur Cantilena aus den Bachianas Brasileiras von Heitor Villa-Lobos. Die meisten Werke auf dieser CD waren als Transkriptionen für die Bratsche vorhanden - die vier Kompositionen des Cellisten Pablo Casals hingegen hat Tabea Zimmermann selbst transkribiert.
tzm