Albrecht Mayer – „Bach Generations“

Albrecht Mayer – „Bach Generations“

 

Im Alter von nur acht Jahren entdeckte Albrecht Mayer die Musik von J. S. Bach für sich, als Chorknabe am Bamberger Dom. Nur wenige Jahre später konnte er einige der einfacheren Stücke des Komponisten auf dem Klavier spielen. Je intensiver er Bach studierte, desto mehr liebte er dessen Werke. In den letzten Jahren haben sich Mayers Studien auf die ganze Familie Bach konzentriert. Der Eindruck stilistischer Entwicklung lässt sich in den Konzerten von Johann Sebastian und zwei seiner Söhne ablesen, sie stehen im Zentrum von Bach Generations. 
Albrecht Mayer hat für dieses Album eng mit dem Arrangeur Matthias Spindler zusammengearbeitet, der bereits zahlreiche Werke verschiedenster Komponisten für namhafte Solisten und Orchester und auch für zahlreiche Aufnahmen der Deutschen Grammophon bearbeitete.
Das Konzert in A-Dur von J. S. Bach ist nur in einer Fassung für Cembalo und Streicher erhalten (BWV 1055), aber es gibt deutliche Hinweise darauf, dass es ursprünglich für Oboe geschrieben wurde, ein Instrument, das der Komponist in vielen seiner Kantaten mit solistischen Aufgaben bedachte. In diesem Werk ist die für das Barock typische strikte Trennung zu hören zwischen dem Soloinstrument und dem Orchester, das eine rein begleitende Rolle spielt.
Anders beim Oboenkonzert in G-Dur von C. P. E. Bach, das Albrecht Mayer hier in einem Arrangement aufführt, welches er gemeinsam mit Spindler erarbeitete. Trotz der virtuosen solistischen Momente tritt das Orchester stärker in den Vordergrund.  Auch im B-Dur-Konzert von J. C. F. Bach (in den 1770er-Jahren als Klavierkonzert veröffentlicht und ebenfalls von Spindler und Mayer bearbeitet liegt der Schwerpunkt auf dem Orchestersatz und das Werk als Ganzes nimmt Elemente des Klassizismus eines Haydn oder Mozart auf. Die Originalität beider Werke verrät viel über Johann Sebastian Bachs Fähigkeiten als Lehrmeister. Zwar gab er sein Handwerk an seine Söhne weiter, doch schuf er nicht seinesgleichen, sie fanden zu einer eigenen Sprache.
Auch drei kürzere Werke des Lehrmeisters Bach sind in Transkriptionen eingespielt. Neben dem Air aus der Orchestersuite Nr. 3 hören wir die Badinerie aus der Orchestersuite Nr. 2 und die Arie »Sanfte soll mein Todeskummer« aus dem Oster-Oratorium. Albrecht Mayer spielt außerdem ein Arrangement für Oboe von »Bist du bei mir«, einer Arie von Gottfried Heinrich Stölzel, die im Hause Bach sehr beliebt war.
Das älteste Werk dieser Auslese ist das in der Spätrenaissance entstandene geistliche Vokalwerk „Ach, dass ich Wassers g’nug hätte“. Es stammt von Johann Christoph Bach, einem Cousin von J. S. Bachs Vater. Es wurde in den frühen 1670er-Jahren in Eisenach für Alt und Streicher geschrieben und von Matthias Spindler bearbeitet. „Wir versuchen, einen Sänger so gut wie möglich nachzuahmen“, sagt Mayer über die Herausforderung einer solchen Bearbeitung. „Obgleich man den Text weglässt, ist die Musik nicht weniger heilig, nicht weniger gut.“

DG/ tzm

Albrecht Mayer 


„Bach Generations“


Deutsche Grammophon


CD 19,95 € 

(Bildrechte: Christoph Köstlin)