Alon Sariel

Alon Sariel gibt mit „Plucked Bach“, einem Programm, das Bachs Cello-Suiten erkundet, die auf verschiedenen Mandolinen, Lauten, Barockgitarre und Oud aufgeführt werden, sein PENTATONE-Debüt. Bachs Suiten werden oft als „Bibel des Cellisten“ bezeichnet, aber die Übertragbarkeit seiner Musik zwischen den Instrumenten – eine Praxis, zu der auch der Komponist selbst häufig beigetragen hat – scheint diesen frischen Ansatz zu rechtfertigen. Sariel wollte den zeitlosen und universellen Charakter von Bachs Musik in einer vielfältigen Klangwelt von Zupfinstrumenten durch ein Programm verwirklichen, das ein Wechselspiel von Hell und Dunkel verwendet, das von der ersten bzw. zweiten Suite verkörpert wird.

Interessant ist die Vielzahl der verschiedenen Instrumente, die Alon Sariel für diese Aufnahmen genutzt hat. So verwendete er etwa für das Prélude aus der Cello-Suite Nr. 5 (BWV 1011), eine cremonische Mandoline- eine Variante der neapolitanischen Mandoline - die statt der vier Saitenpaare nur über vier Einzelsaiten aus Darm verfügt und damit über eine ganz eigene Klangcharakteristik.

Dagegen spielt er die 1. Cello-Suite (BWV 1007) auf einer italienischen Barocklaute, Arciliuto. Sie bezieht ihr breites Klangspektrum aus ihrer eigentümlichen Bauart, dem verlängerten Hals mit einem zweiten Wirbelkasten. Die zusätzlichen Basssaiten ermöglichen vielfältige zusätzliche harmonische und klangliche Möglichkeiten gegenüber der normalen Laute. Auffällig auch der Klangunterschied zwischen einer Barockgitarre – sie kommt bei der Gavotte aus der 6. Suite (BWV 1012) zum Einsatz – und der deutschen Barocklaute, die Alon Sariel für die Suite Nr. 2, (BWV 1008) verwendet. Den Schlusspunkt des Albums bildet Sariels eigene, von Bach inspirierte Mandolinen-Partita, hier auf einer neapolitanischen Mandoline gespielt.

Sariels Ziel war es, den jugendlichen Elan dieser Musik hervorzuheben, die Jahre vor Bachs Passionen komponiert wurde. „Plucked Bach“ präsentiert das Werk des Meisters in einem neuen, reizvollen Licht.

Pt/ tzm