
Tribut an eine Königin
An ihre erste persönliche Begegnung mit Celia Cruz erinnert sich Angelique Kidjo nicht so gern. Das war in Paris. Während sie miteinander reden, kommen sie auf „Quimbara“, einen der populärsten Songs von Celia Cruz. Angelique liebt diesen Song und sie singt ihn Celia vor. Die sagt spontan: „Ich werde dich auf die Bühne einladen, und du kommst zu diesem Lied mit mir."
Zum Konzert kommt Angelique auf die Bühne, Celia gibt ihr das Mikrofon und Angelique singt. Und während sie singt spürt sie: das ist es nicht, das ist nicht der Song, wie ihn Celia singt. Die ganze erste Strophe hält sie durch, dann sieht sie Celia an: „ Ich mache mich zum Narren. Hier ist dein Mikrofon."…
Wer ist die Frau, von der sich Angelique Kidjo so sehr berührt und beeinflusst fühlte, dass sie jetzt ein Tribut-Album vorlegt? Celia Cruz wurde am 21. Oktober 1925 in Havanna geboren und wuchs in den Vierteln auf, in denen immer Musik in der Luft war. Prägend für ihre musikalische Entwicklung waren Musiker wie Fernando Collazo, Abelardo Barroso, Pablo Quevedo und Arsenio Rodríguez. 1947 begann sie, Musiktheorie, Gesang und Klavier am Nationalen Konservatorium von Havanna zu studieren. Erste Aufmerksamkeit als Sängerin erreichte Celia Cruz als, als sie in der Radiosendung "Hora del Té“ bei Radio García-Serra den Tango "Nostalgias" sang und einen ersten Preis gewann. Viele Wettbewerbe und Preise sollten folgen. Ihre ersten Aufnahmen machte sie 1948 in Venezuela. 1960 verließ sie Kuba, ging nach Fort Lee, New Jersey und wurde amerikanische Staatsbürgerin.
1974 nahm sie mit Johnny Pacheco das Album „Celia y Johnny“ auf. Mit ihrem Song "Quimbara", der ihr bekanntester werden sollte, brach sie in die bis dato von Männern beherrschte Salsa-Domäne ein und eroberte sich in diesem Genre einen führenden Platz. Auf mittlerweile 68 Alben, davon 23 Alben mit Goldstatus, ist das musikalische Vermächtnis von Celia Cruz hinterlegt, die am 16. Juli 2003 starb. Für ihr letztes Album, Regalo del Alma, erhielt sie im Februar 2004 einen posthumen Preis beim Premios Lo Nuestro für die beste Salsa-Veröffentlichung des Jahres
„Was für mich interessant war, ist die afrikanische Identität von Celia Cruz“, sagt Angelique Kidjo, die im afrikanischen Benin geboren wurde, dort aufwuchs und später nach Paris übersiedelte in einem Interview. „Die Art, wie sie singt, ist wie ein Schlagzeuger aus meinem Land. Darum war es für mich wichtig, so tief zu graben, um ihr sagen zu können, von einer afrikanischen Schwester zur anderen: ‚Dies ist unsere Kultur‘"!
Angélique Kidjo - "Celia"
1 CD | 17,95 € | Verve