“Alla Napoletana”
ERATO
Rasanter Rausch der Tarantella und meeresblaue Melodien: Christina Pluhar und L‘Arpeggiata mit einem Neapel-Album. Die Stadt ist seit Jahrhunderten der Inbegriff Italiens, und jeder, der ihren Namen hört, hat sofort irgendein Lied, eine Melodie im Ohr. Neapel ist ein Sehnsuchtsort, eine Metropole des Gesangs, eine Stadt mit großer barocker Operngeschichte, ein Schmelztiegel von mediterraner Volksmusik bis zu den legendären neapolitanischen Canzonen, die durch Tenöre wie Mario Lanza oder Beniamino Gigli weltberühmt geworden sind. Christina Pluhar, die mit ihrem Ensemble L’Arpeggiata schon viele musikalische Welten erkundet hat, macht diese Schätze nun zum Thema ihres neuen Doppelalbums.
Wie bei all ihren Produktionen hat Christine Pluhar auch diesmal wieder Gäste eingeladen - Sängerinnen und Sänger in hochkarätiger Besetzung, mit denen sie in farbigen Interpretationen und mit rasanter improvisatorischer Energie alle Facetten neapolitanischen Musiklebens erkundet. Zu ihnen gehören die belgische Sopranistin Celine Scheen, der männliche Sopran Bruno de Sá, die Countertenöre Valer Sabadus und Alessandro Viangrande und der Bassist João Fernandes und der Tenor Zachary Wilder. Vincenzo Capezzuto, eigentlich ein Tänzer, den Christina Pluhar im Jahr 2009 auch als Sänger entdeckte, arbeitet ebenfalls regelmäßig mit L’Arpeggiata.
Das Repertoire dieses quicklebendigen Doppelalbums reicht (neben Traditionals) vom 18. Bis zum 20. Jahrhundert: Die Musikerinnen und Musiker entdecken in den 24 Tracks neapolitanische Barockkantaten aus den Federn der fast vergessenen Meister Cristoforo Caresana oder Antonio Giramo neu. Neben diesen für sich schon sensationellen Ausgrabungen alter Musik leisten sie sich einen nie dagewesenen Streifzug durch populäre neapolitanische Lieder, die das einzigartige Mittelmeer-Flair der Stadt heraufbeschwören. Wahre Feuerwerke brennt L’Arpeggiata mit immer neuen Varianten der Tarantella ab – des mitreißenden typisch neapolitanischen Volkstanzes, dessen Tempo beim Publikum, Tänzern und Musikern für gerade hypnotisch-rauschhafte Zustände sorgt. Die Reise endet bei berühmten Liedern wie „Dicitencello Vuje“ von Rodolfo Falvo – ein wahrer Neapel-Hit, den nicht nur Tenöre wie Mario Lanza, sondern auch Tony Bennett und Nina Simone interpretiert haben.
Erato/tzm