
Auf ihrem zehnten Studioalbum das im Sommer erscheint, feiert Claudia Koreck den Spaß an der musikalischen Vielseitigkeit: „Auf die Freiheit" zeigt die bayerische Singer-Songwriterin so experimentierfreudig wie noch nie. In elf Stücken schlägt sie einen Bogen von der funky Disco-Nummer ("Katz und Maus") bis zum Gypsy-Folk ("Fremde Melodie"), vom bassgetriebenen "Vida Bonita" bis zum Trompeten-Reggae-Schelmenstück ("Bahamas"). Die überraschendste Nummer dürfte "Vegas" sein. Mit reduzierter Stimme und verstärktem Bass, mit treibendem Beat und einem Revue-Refrain im Abba-Stil verblüfft Koreck in einer neuartigen Fusion aus Bairisch und Billie Eilish. Trotzdem bleibt die Songwriterin doch immer und zu 100 Prozent: Claudia Koreck selbst. "I bin der rote Faden", sagt sie lächelnd. "Ich mache kompromisslos, was ich will".
Dazu gehören bei aller Neugier und Positivität auch wieder intime und grüblerische Gitarrenballaden ("Nia zufriedn" und "Koa Paradies") sowie vom Blues infizierte Nummern wie „Aufgwacht von den Douden", mit der das Album beginnt. „Das Schubladen-Ding war nie meins", sagt sie, „ich bin in mehreren Richtungen dahoam".
Produziert hat, wie üblich, Korecks Ehemann, der Multiinstrumentalist Gunnar Graewert, aufgenommen wurde in den eigenen Honu Lani Studios in Traunstein, in den Downtown Studios in München, im Tweedstudio in Unterföhring und in den Village Studios in Los Angeles.

Das neue Album ist auch ein Spiegel dafür ist, wie Claudia Koreck arbeitet. So trägt sie auf ihrem Smartphone tausende Sprachmemos mit Songfragmenten mit sich herum, mal Text und Gitarre, mal nur Musik. Einige Songs sind schon vor zehn Jahren entstanden, andere erst vor wenigen Monaten. Claudia Koreck und Gunnar Graewert haben sich alles angehört, sich Song für Song vorgeknöpft und dann die Wahl getroffen: von anfänglich 300 auf 200 auf 100 und so weiter herunterreduziert, bis elf Songs übrig blieben.

Anschließend beschäftigten sie sich intensiv mit den Arrangements: „Lass uns ungeachtet deines gewohnten Sounds experimentieren und diese Ideen mit ihren musikalischen Konsequenzen weiterdeklinieren!", hatte Gunnar Graewert ihr vorgeschlagen. Man liegt also nicht ganz falsch, wenn man Claudia Korecks aktuelles Album "Auf die Freiheit" als eine Art „Best-of der schlummernden Ideen“ bezeichnet. „Ich wollte nach vorn", sagt die Singer-Songwriterin aus Traunstein, „vom Sound her was machen, was ich noch nicht gemacht habe. Denn eines ist mir wichtig: Ich möchte nicht langweilig werden".
HLR