Leo Nucci | I due Foscari

2 CD

Leo Nucci

- I due Foscari -

BR Klassik

 

„Die einfachste Oper der Welt...“


„I due Foscari“ (1844) entstammt jener Schaffensphase, die Verdi selbst als seine „Galeerenjahre“ bezeichnete und in der auch Werke wie „Nabucco“ (1842), „Ernani“ (1844) oder „Macbeth“ (1847) entstanden. Dann begann ein neuer Abschnitt seiner Karriere, die bis zu seinem Tode anhielt. Innerhalb von nur zwei Jahren entstanden jene drei Opern, die ihn weltberühmt machen sollten: „Rigoletto“ (1851), „Il Trovatore“ und „Traviata“ (beide 1853). Alles, was darauf folgte, gehört seither zum Kernrepertoire der Opernhäuser weltweit: „La Traviata“ (1853), „Don Carlos“ (1867), „Aida“ (1871) oder „Otello“ (1887), um nur einige zu nennen.

 
Als Verdi die Premiere seiner ein Jahr zuvor entstandenen Oper „Il Lombardi“ gefeiert hatte, stieß er bei der Suche nach einem neuen Sujet auf einen Stoff Lord Byrons: Jacopo, der Sohn des Dogen von Venedig Francesco Foscari, wird Opfer einer Intrige, mit der sein Vater von dessen Widersachern zu Fall gebracht werden soll. Für einen Mord, den er nicht begangen hat, soll Jacobo verbannt werden. Er geht daran zugrunde und auch sein Vater stirbt – an gebrochenem Herzen.


Dieser Stoff allerdings war in seiner vorliegenden Form nicht wirklich bühnentauglich, weil zu handlungsarm. Die psychologisierende und dialogreiche Fassung des Librettisten Francesco Maria Piave bot Verdi jedoch die Vorlage für eine entsprechende musikalische Sprache im Sinne einer Charakterisierung der einzelnen Figuren, wobei er, im Unterschied zu seinen späteren Werken, mehr auf Effekte setzt. Die Uraufführung am 3. November 1844 war nur mäßig erfolgreich, dennoch wurde die Oper in den darauffolgenden Jahren häufig gespielt. Heute gehört sie zum internationalen Opernrepertoire. 


In einem Brief an seinen Jugendfreund Giuseppe Demaldè im April 1845 schrieb Verdi: „Die Foscari gefallen? Gut so. Merkwürdig ist indes das Urteil, das man über diese Oper abgibt. ‚Meine beste Arbeit, was Wissenschaft anbelangt?’ Dabei ist sie, abgesehen von der Introduktion, die einfachste Oper der Welt.“ 

tzm