
125 Jahre Münchner Philharmoniker
17er CD Box
Warner Music Group
Exklusiv erhältlich bei LUDWIG BECK ab: 05.10.2018
Regulär ab: 12.10.2018
Wohlklang in Geschichte und Gegenwart
Die Münchner Philharmoniker begehen in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Was für eine Geschichte sich mit diesem Orchester verbindet, dessen Name weltweit bekannt ist! Gustav Mahler dirigierte es bei den Uraufführungen seiner 4. und 8. Symphonie, Bruno Walter hob mit ihm Mahlers „Das Lied von der Erde“ aus der Taufe. Auch die eigentliche Uraufführung der ersten drei Sätze von Bruckners 9. Sinfonie erfolgte im April 1932 in München – solange galt eine Bearbeitung durch Ferdinand Löwe als das Original…
Und wen hat dieses Orchester nicht schon alles auf dem Dirigentenpodium stehen sehen - die Liste liest sich wie das „Who is Who“ dieser Gilde: Hans Knappertsbusch, Hans Rosbaud, Fritz Rieger, Eugen Jochum, Rudolf Kempe, Sergiu Celibidache, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Günter Wand, Horst Stein, James Levine, Christian Thielemann, um nur einige zu nennen.
Seit 2015 hat Valery Gergiev die Position des Chefdirigenten übernommen, dabei hat der Mann doch eigentlich gar keine Zeit: das LSO, die Metropolitan Opera, das Pacific Music Festival, die Rotterdamer Philharmonie und das Mariinsky Theater und jetzt noch die Münchner Philharmoniker. Es muß am Orchester liegen, daß Valery Gergiev, der noch nie zuvor eine Festanstellung bei einem, deutschen Orchester angenommen hatte, den Weg nach München fand.
Die jetzt vorliegende CD-Box zum 125. Geburtstag der Münchner Philharmoniker schlägt einen weiten geschichtlichen Bogen und vermittelt einen Eindruck von der allzeit starken musikalischen Präsenz des Orchesters unter den verschiedensten Dirigenten. Auf einige sei hier eingegangen.
Da wäre zum Beispiel Hans Knapperstbusch, der 1922 als Nachfolger von Bruno Walter an die Bayerischen Staatsoper kam. Daß gleich zwei CDs der Box seinen Aufnahmen mit den Münchner Philharmonikern gewidmet sind - im Dezember 1953 dirigierte er Beethovens Eroica und im Oktober 1956 Brahms‘ zweite Sinfonie – ist durchaus als Indiz für die Bedeutung zu verstehen, die er für das Orchester hatte. Ein ganz besonderes Hörvergnügen dürfte die Aufnahme von Mozarts „Zauberflöte“ unter Fritz Rieger vom 26 Juli 1964 sein. Damals sangen Erika Köth, Anneliese Rothenberger, Fritz Wunderlich und Hermann Prey.
Jeder, der Sergiu Celibidache kennt, weiß um seine Abneigung den Tonträgern gegenüber: „Eine Schallplatte ist eine blasse Fotografie von einer unglaublich lebendigen Landschaft“, sagte er. Eine große Edition über sein Wirken mit den Münchner Philharmonikern erschien denn auch erst nach seinem Tode. In dieser Box nun finden sich zwei Aufnahmen mit Musik Sergej Prokofjews, nämlich der „Skythischen Suite“ und Auszügen aus den beiden „Romeo und Julia“-Suiten. Ebenso untrennbar verbunden mit der Geschichte des Orchesters ist der Name Lorin Maazels: seine letzte Aufnahme mit den Münchner Philharmonikern, Verdis „Messa da Requiem“ mit den Solisten Anja Harteros, Daniela Barcellona, Wookyung Kim und Georg Zeppenfeld entstand im Februar 2014 – kurz darauf verließ er das Orchester aus gesundheitlichen Gründen und starb wenige Wochen später in Virginia. Selbstredend, daß auch diese Aufnahme Eingang ausgewählt wurde.
Last but not least enthält die Box natürlich auch Mitschnitte von drei Konzerten mit dem amtierenden Chefdirigenten Valery Gergiev, darunter als aktuellste Aufnahme aus dem Februar 2018 Igor Strawinskys „Symphonies d’instruments à vent“.
Thomas Otto