ZZ Top

„RAW“ ist ein Ausflug in die Geschichte einer mehr als 50 Jahre alten Band, die der Gitarrist Billy Gibbons im Sommer 1969 zusammenstellte. Es ist die akustische Nahaufnahme einer der berühmtesten Blues-Rock-Bands ever, deren optisches Markenzeichen seit Ende der 70er Jahre zwei lange Bärte sind …

Die Gründungsbesetzung mit Billy Etheridge (Bass), Lanier Greig (Keyboards) und Dan Mitchell (Schlagzeug) spielte nur ein halbes Jahr miteinander, danach veränderte Billy Gibbons den Cast. Seit Februar 1970 spielten ZZ Top unverändert in der Trio-Besetzung Billy Gibbons, Dusty Hill (Bass) und Frank Beard (Drums), bis 2021, dem Jahr, in dem Dusty Hill am 27. Juli starb. Für ihn spielt seither Elwood Francis den Bass.

„RAW“ wurde im Zusammenhang mit der äußerst beliebten und von der Kritik gelobten Netflix-Dokumentation »That Little Ol' Band From Texas« aus dem Jahr 2019 produziert. Der Grammy-nominierte Film von Banger Films und Regisseur Sam Dunn bringt eine Wiederbegegnung mit ZZ Top in der klassischen Besetzung mit Billy Gibbons, Frank Beard und Dusty Hill, die zu einer sehr intimen Session in der Gruene Hall zusammenkam. Die Gruene Hall ist die älteste und noch immer gut besuchte Tanzhalle in Texas in New Braunfels. Die Session in dieser Location gab der Band den kreativen Impuls für das sechzehnte Album „RAW“.

Zwölf Songs von sieben ihrer insgesamt 16 Alben wählten ZZ Top für das aktuelle Album aus, darunter „Just Got Paid” vom 1972er Album „Rio Grande Mud”, „La Grange” vom Album „Tres Hombres” (1973), „Legs” oder „Gimme All Your Lovin” vom 1983er Album „Eliminator”. Die Live-Session wird mit „Brown Sugar“, der vom Debütalbum der Band „ZZ Top’s First Album” eröffnet, das im Januar 1971 bei London Records erschien.

Mit „Thunderbird”, „Tush”, „Blue Jean Blues” und „Heard it on the x” nahm das vierte, 1975 veröffentlichte Album „Fandango” einen Schwerpunkt bei der musikalischen Erinnerungsarbeit ein. Das von ZZ Top nach zehnjähriger Pause jetzt veröffentlichte Album „RAW” ist eine Hommage an mehr als 50 gemeinsame Musikjahre und einer langen, langen Freundschaft. Und es ist beeindruckend, wieviel Druck und Lebendigkeit dieses aufs sparsamste produzierte Album erzeugt.

Es gibt tiefe Einblicke in das musikalische Feeling des Bluesrock im Allgemeinen und in das enge und über Jahrzehnte gewachsene Zusammenspiel der drei Granden des Bluesrock. „RAW” ist ein „must have” - bei weitem nicht nur für die ZZ-Top-Fangemeinde.

tzm