Anne-Sophie Mutter und Cellist Pablo Ferrández

„Brahms, Doppelkonzert“

WARNER MUSIC

Der Geiger Joseph Joachim, ein enger Freund des Komponisten Johannes Brahms war es, der dessen einziges Violinkonzert 1879 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt hatte. Der Cellist Robert Hausmann, wiederum mit Joachim eng befreundet, hob Brahms‘ zweite Cellosonate op. 99 aus der Taufe. Er war es auch, der Brahms drängte, ihm doch ein Konzert für Cello und Orchester zu schreiben.

Brahms jedoch dachte schon in einem größeren Zusammenhang. Im Juli 1887 schrieb er an die befreundete Pianistin Elisabet von Herzogenberg, er schreibe eine Geschichte auf, die noch nicht in seinem Katalog vorkomme „…aber auch nicht in dem anderer Leute. Nun raten Sie, was das für eine Dummheit ist … “. Nicht nur weisen diese Zeilen auf die Entstehungszeit des Doppelkonzerts hin. Sie zeigen auch, daß Brahms bereits existierende Werke für diese Instrumentenkombination nicht kannte, etwa von Antonio Vivaldi, Johann Christian Bach oder Louis Spohr. Diese – nennen wir es „Wissenslücke“ – hatte durchaus ihr Gutes: Brahms konnte unvoreingenommen ans Werk gehen, freilich ohne zu wissen, ob und wie Joseph Joachim es aufnehmen würde. Der Briefwechsel zwischen den beiden Männern aus dieser Zeit zeigt jedoch, auf welch fruchtbaren Boden Brahms‘ Ideen bei Joseph Joachim fielen.  Der jedoch antwortete Brahms auf dessen Brief vom 24. Juli, in dem dieser das Werk ankündigt: „Das Stück scheint mir, soviel ich bei flüchtigem Durchnaschen sehen konnte, lebendig und erfreulich!“

Der Rest ist Musikgeschichte. Am 23. September 1887 kam es in Baden-Baden zu einem ersten Probedurchspiel mit Orchester. Die Uraufführung – mit denselben Solisten und wiederum unter Brahms’ Leitung – fand am 18. Oktober 1887 im Kölner Gürzenich statt. Das Doppelkonzert ist auch sein letztes Orchesterwerk. Seinen sinfonischen Zyklus hatte er abgeschlossen, weitere Instrumentalkonzerte sollten nicht mehr folgen. In der Disposition der Sätze folgt Brahms der traditionellen dreisätzigen Konzertform. Was die Besetzung der zwei Soloinstrumente mit Orchester betrifft, so entspricht sie der aus der Barockzeit stammenden Tradition der Doppelkonzerte bzw. der klassischen Sinfonia Concertante. Durch die Einbettung beider Soloinstrumente in einen quasi symphonischen Duktus begegnen uns die Solisten – vielleicht mit Ausnahme des dritten Satzes – nicht als schillernde Virtuosen, sondern sind gleichermaßen mit dem ganzen Orchester an diesem Stück beteiligt.

Es ist das erste gemeinsame Album von Anne-Sophie Mutter und dem Cellisten Pablo Ferrández bei Sony Classical. Beide spielen das Doppelkonzert von Brahms mit der Tschechischen Philharmonie unter dem Dirigenten Manfred Honeck. Anne-Sophie Mutter ergänzte die Aufnahme des Doppelkonzerts mit dem selten zu hörenden Klaviertrio in g-Moll, op. 17 von Clara Schumann, das sie mit ihrem Protegé Ferrández und ihrem langjährigen Klavierpartner Lambert Orkis einspielte. Nicht zuletzt ging es Anne-Sophie Mutter auch darum, eine von der Musikgeschichte vernachlässigte Komponistin ins Rampenlicht zu rücken, deren 1846 entstandenes Klaviertrio g-Moll zum Besten ihrer Werke gehört.

tzm


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