
„Four“
BLUE NOTE
Zwei Jahre nach seinem hochgelobten Trio-Album „Valentine“ kehrt der Gitarrist Bill Frisell mit »Four«, einer intensiven Meditation über Verlust, Erneuerung und Freundschaft zurück. Sein drittes Album für Blue Note enthält Neuinterpretationen von zuvor aufgenommenen Originalen sowie neun neue Kompositionen aus seiner Feder. Die Session bringt ihn mit den Blue Note-Kollegen Gerald Clayton am Klavier und Jonathan Blake am Schlagzeug, sowie seinem langjährigen musikalischen Partner Greg Tardy an Saxophon, Klarinette und Bassklarinette zusammen.
Während des Lockdowns wandte sich Frisell, wie so viele produktive Künstler, nach innen. „Es war traumatisch, nicht mit Menschen zusammen zu sein“, sagt er, „also nahm ich meine Gitarre und meine Gitarre hat mich gerettet.“ In diesen Monaten schrieb er stapelweise Melodien und kompositorische Ideen. Zu den neuen Stücken Frisells gehört zum Beispiel die schlichte und zugleich eingängige Hommage „Waltz for Hal Willner“ – der Produzent war 2020 an den Folgen einer schweren Covid-Erkrankung gestorben. Willner, der u.a. Alben von Lou Reed, Lucinda Williams, Marianne Faithfull oder Laurie Anderson produzierte, hatte auch mit Bill Frisell gearbeitet.

Als er die Aufnahmesitzungen für das Album „Four“ plante, hatte Frisell Stapel von Notizbüchern angehäuft, die mit fragmentierter Musik gefüllt waren. Er legte seinen Künstlerkollegen kaum mehr als eine Informationsskizze vor und ermutigte sie zu einer Art spontaner, kooperativer Orchestrierung. „Jeder hatte die Informationen, aber es war sehr offen, wer was wann spielt“, sagt er. „Ohne Bass war es ein bisschen beängstigend, aber ich habe nicht so viel über die Instrumente nachgedacht. Es geht immer mehr um die chemische Reaktion, die passieren wird.“ Über die Aufnahme hinweg taucht der Ausdruck jedes Künstlers zu gleichen Teilen melodisch und strukturell auf.
Bei seiner Musik geht es Bill Frisell immer darum, die eigene Stimme zu finden. „Jeder Mensch auf der Welt hat seine eigene Stimme“, sagt er. „Wenn du sprichst, weiß man: das bist du!“ Man muss, sagt er, den Mut haben, zu bekennen, woher man kommt, wer man ist. Es habe Zeiten gegeben, da er nur „ein cooler Jazzer“ sein wollte, aber er merkte, dass das für ihn nicht funktionierte.
Starke, subtile Entscheidungen begründen die Charaktertiefe der Musik von der ersten Phrase an. Ihr kollektiver Kontrapunkt ändert sich, aber sie bleiben der ursprünglichen Idee jedes Songs treu. „Das Album fängt diesen ersten Moment in der Zeit ein, als wir alle vier zusammen diese Songs spielten“, sagt Frisell. „Die Musik ist so unglaublich, weil wir diese Songs nie wieder so spielen werden.“
BN/tzm

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