Capella de la Torre

“Monteverdi”

DHM / SONY MUSIC

 

Schon zu Lebzeiten feierte man Claudio Monteverdi für sein musikalisches Schaffen als „Divino Claudio“, als „Göttlicher Claudio“. Mit seinen Opern hatte er den eigentlichen Grundstein für das Musiktheater gelegt. Mit seinen Madrigalen verlieh er auch der geistlichen Vokalmusik mit damals revolutionären Harmonien einen ganz neuen Ausdruck. Darüber hinaus gilt Monteverdi, der 1567 in Cremona geboren wurde und 1643 in Venedig verstarb, sogar als Vater des viele Jahrhunderte später im Jazz beliebten „Walking Bass“.

Diesem italienischen Komponisten des Frühbarocks widmet nun die vielfach preisgekrönte Capella de la Torre unter der Leitung von Katharina Bäuml ihr jüngstes Album „Monteverdi: Memories“,. Ausgewählt hat dieses auf die historische Aufführungspraxis spezialisierte Ensemble Ausschnitte aus Monteverdis Madrigal-Büchern sowie umfangreichen Vokal-Sammlungen wie „Scherzi musicali“ und „Selva morale e spirituale“. Das Programm spürt so Monteverdis künstlerischem Werdegang in seinen Werken nach.

Am Ende seines langen Lebens beschloss Monteverdi immerhin, in zwei großen Veröffentlichungen noch einmal die Summe seines Schaffens zu ziehen und der Nachwelt eine Botschaft von all dem zu hinterlassen, was ihm in mehr als fünfzig Jahren gelungen ist. Diese beiden Sammlungen – das weltliche 8. Madrigalbuch (1638) und der geistliche „Selva morale et spirituale“ (1641) – sind voll von musikalischen Erinnerungen an die zwanzig Jahre als Hofmusiker in Mantua und an fast dreißig Jahre Kirchendienst als Markuskapellmeister in Venedig. Sie sind wie musikalische Tagebücher eines großen Komponistenlebens.

Aus diesen musikalischen „Tagebüchern“, aber eben auch aus früher veröffentlichten Sammlungen wie den „Scherzi musicali“ (1632) und dem 7. Madrigalbuch (1619) präsentieren die Vokalisten und Instrumentalisten von Capella de la Torre ein facettenreiches Klangpanorama. Außerdem erklingen drei der ganz wenigen Instrumentalstücke Monteverdis. Die Ballettmusik zum „Ballo delle ingrate“ ist das einzige Stück selbständiger Instrumentalmusik, das er der Nachwelt überliefert hat. Zudem erklingt die „Sonata sopra Sancta Maria, ora pro nobis“ aus der „Marienvesper“ (1610). Die „Sonata“ ist ein Wunderwerk an Komplexität, an Architektur der musikalischen Form, und an instrumentaler Virtuosität. Sie galt deshalb in ihrer Zeit als einzigartig. Und was für ein regelrechter Jazz-Groove in Monteverdis Musik steckt, beweist das Madrigal „Zefiro torna“ aus den „Scherzi musicali“. Über den festen „Chaconne“-Rhythmus im Instrumentalbass schuf Monteverdi dabei in den Singstimmen ein wahres Feuerwerk wechselnder, teilweise gegenläufiger Rhythmen.

SCL

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Die musikalischen Welten Claudio Monteverdis

Das exklusive Interview zwischen Thomas Otto und Gründerin, wie auch Leiterin der Capella de la Torre Katharina Bäuml.

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