Neil Young & Crazy Horse - „Dume“

Als im November 1975, nur drei Monate nach „Tonight‘s The Night“ Neil Youngs siebtes Studioalbum „Zuma“ veröffentlicht wurde, waren Fans und Kritiker gleichermaßen begeistert. Der „Rolling Stone“ schrieb Januar 1976, „Zuma“ sei bei weitem das beste Album und zugleich das zusammenhängendste Konzeptalbum, das Neil Young je gemacht habe. Und der Rolling Stone Album Guide klassifizierte seinerzeit Songs wie Don’t Cry No Tears, Cortez the Killer und Danger Bird als „…herausragende Elemente mit Texten die sich durch ihre Poesie und Fantasie von der Direktheit des Vorgängeralbums ‚Tonight‘s The Night‘ unterscheiden…“
Jetzt, beinahe 50 Jahre später erscheint mit der Compilation „Dume“ eine neue, limitierte, analoge Vinyl-Pressung von 16 Songs. Die eine Hälfte der Aufnahmen sind Teil der historischen Albumsessions von Neil Young & Crazy Horse für das Album „Zuma“.  Die anderen acht Songs stammen zwar auch aus diesen Sessions, haben es einst jedoch nicht auf das „Zuma“-Album geschafft. 
Um so schöner, dass diese Outtakes jetzt auf „Dume“ enthalten sind. Neil Young selbst sagt über sein neues Album: „Wenn Sie ‚Dume‘ hören, können Sie verstehen, warum einige der Titel nicht auf ‚Zuma‘ veröffentlicht wurden. Sie weisen hier und da Mängel auf.“ 
Die offiziellen Versionen von „Powderfinger“ „Pocohontas“ und „Ride My Llama“ wurden erst einige Jahre später auf dem 1979er Album „Rust Never Sleeps“ veröffentlicht. 
Ganz ähnlich wie bei der Veröffentlichung seines Albums „Toast“ 2022, dessen Songs zuvor zwanzig Jahre in der Schublade lagen, weil sie Neil Young 2002 nicht veröffentlichen wollte, ermöglicht er jetzt mit der Freigabe der Outtakes von „Zuma“ einen detaillierten Blick auf eine seiner aufregendsten Schaffensperioden.
Übrigens ist der einzige Titel des „Zuma“-Albums, der auf dem Doppel-Vinyl „Dume“ fehlt, das herrliche vierstimme „Through My Sails“. Er war ursprünglich als Reminiszenz an frühere Jahre (1971 hatten sich CSN&Y getrennt) aufgenommen worden, ganz in der Tradition des alten Quartetts mit Crosby, Stills und Nash. Zu guter Letzt muss auch das bestechend gute Mastering und der fein aufgelöste, organische Klang von „Dume“ erwähnt werden, einen Sound erzeugend, der dieses physisch nur auf Vinyl erschienene Album zum High End Genuss veredelt. Als Goody dieser feinen Ausgabe darf man sich neben der liebevollen Ausstattung mit Klappcover und bedruckten Innenhüllen auch auf ein 24 x 24 Zoll großes Lyric-Poster freuen.

tzm

Neil Young & Crazy Horse 


„Dume “


Reprise Records/ Warner


2LP 37,95 € 

(Bildrechte: Warner)