
Neil Young
„Way Down In The Rust Bucket“
Warner Music
Bereits im August des vergangenen Jahres hatte Neil Young auf seiner Website die Aufarbeitung und Veröffentlichung mehrere Projekte aus seinem Archiv angekündigt, darunter auch das jetzt vorliegende Doppelalbum „Way Down In The Rust Bucket“.Gerade hatten sie „Ragged Glory“, das im Frühjahr auf der Broken Arrow Ranch produzierte Album veröffentlicht. Jetzt machten sie sich auf, die Songs live zu spielen, um das Album zu promoten.
„Way Down In The Rust Bucket“ dokumentiert ein Live-Konzert, das Neil Young und Crazy Horse am 13. November 1990 im „Catalyst“ in Santa Cruz, Kalifornien spielten. Das Album ist nicht nur eine Sammlung von Live-Premieren, etwa von "Love To Burn", "Farmer John", "Over And Over", "Fuckin' Up", oder "Mansion On The Hill". Die Show im „Catalyst“ war, wie bei Crazy Horse üblich, eine dieser langen aufregenden und kräftezehrenden Shows, bei denen nicht nur die aktuellen Songs präsentiert wurden. So wurde die aktuelle Setlist ergänzt, etwa um Titel von „American Stars’N Bars“, Neil Youngs achtem Studioalbum Album aus dem Jahre 1977. „Homegrown“, „Bite The Bullet“ - „Like a Hurricane“ erreichte bei diesem Gig durch die extrem lange und expressive Gitarrensoli die epische Länge von über dreizehn Minuten (!) - ohne dass auch nur einmal das Gefühl von Länge aufkommt.
Dass auch „Cinnamon Girl“ gespielt wurde, ist eine Referenz an das erste gemeinsame Album von Neil Young und „Crazy Horse“ aus dem Jahre 1969 „Everybody Knows This Is Nowhere“. Deutlich wahrnehmbar die Nähe zu CSNY beim Satzgesang des Refrains.
„Way Down in the Rust Bucket“, ein aufregendes Dokument, wird gleich in drei verschiedenen Varianten veröffentlicht. Die schönste davon ist, wenngleich nicht ganz billig, die Deluxe-Edition mit vier LPs, zwei CDs und einer DVD mit dem Film über dieses Konzert.
Unter dem Pseudonym Bernard Shakey führte Neil Young die Regie und besorgte auch die Produktion – zu seinen mehr als vier Jahrzehnte andauernden Arbeiten auf diesem Gebiet gehören auch Konzertfilme wie „Journey through the past“ (1974) und „Rust never sleeps“ (1979) oder „Greendale“ (2003).
By the way: die DVD enthält auch eine zusätzliche dreizehnminütige Performance von "Cowgirl In The Sand", die nicht auf den Vinyl- oder CD-Editionen enthalten ist. Wer es etwas einfacher möchte: es gibt auch eine 4LP-Vinyl-Box-Set und ein 2CD-Set.
tzm