Wie bereitet sich ein Hautprofi auf den Strandurlaub vor? Wir haben bei Marina Jovicic, renommierte Hauttherapeutin aus Zürich und ELIXSERI-Mitgründerin nachgefragt.
Die Haut auf die Sonne vorbereiten, geht das überhaupt?
Ja, das geht mit den Antioxidantien Vitamin C und E. Denn gut gefüttert reagieren unsere Zellen besser auf die UV-Belastung, wodurch eine Sonnenallergie oder entzündliche Hautveränderungen reduziert werden können. Am besten vier Wochen vor dem Urlaub damit starten: Täglich morgens beide Vitamine als Kapsel mit etwas Saft einnehmen
Ebenfalls wichtig ist eine intakte Hydrolipidbarriere der Haut. Diese natürliche Schutzschicht besteht aus hauteigener Feuchtigkeit und Ölen. Produziert die Haut zu wenig Öl, reduziert sich der Eigenschutz gegen UV-Strahlung, Bakterien und Umweltgifte erheblich. Ein sanft exfolierendes Tonic trainiert die Lipidbarriere und regt die Haut an, konstant Öle zu produzieren.
Zudem sollte man die Haut langsam an die Sonne gewöhnen. Also schon vor dem Urlaub mäßig der Sonne aussetzen und die Zeit langsam steigern, dabei aber niemals seine natürliche Eigenschutzzeit außer Acht lassen.
Vor der Sonne nochmal peelen – macht das Sinn?
Beim Körper auf jeden Fall. Denn abgestorbene Hautschüppchen und trockene Stellen an Ellbogen oder Knie lassen die Bräune schnell ungleichmäßig aussehen. Deshalb gerne zu einem milden Peeling mit Zuckerkristallen oder Jojobaperlen greifen.
Glykolsäurepeelings fürs Gesicht sollten Sie jedoch in die Sommerpause schicken. Sie machen die Haut lichtempfindlicher und können Hyperpigmentationen fördern. Lieber zu einem Peeling mit Milchsäure greifen. Da Milchsäure ein natürlicher Bestandteil unseres Körpers ist, wirkt sie milder. Trotzdem sollte man die Anwendung im Sommer auf zwei- bis maximal dreimal pro Woche beschränken.
1 / Das Incredible Spreadable Smoothing Ginger Body Scrub von Origins peelt sanft mit Zuckerkörnchen, die sich in einen samtigen, duftenden Schaum verwandeln. 200 ml, ab € 35,00.
2 / Die Peeling Shower Cream von Ligne St Barth glättet raue Haut mit Jojobaperlen und Papaya-Enzymen. 125 ml, ab € 43,50.
Schützt Selbstbräuner die Haut vor Sonnenstrahlen?
Nein, Selbstbräuner tönt lediglich die oberste Hautschicht, schützt jedoch nicht vor UV-Strahlen. Trotzdem ist Selbstbräuner eine tolle Sache. Denn zart gebräunt fühlen wir uns am Strand sofort wohler und er kaschiert perfekt Äderchen an den Beinen oder Dehnungstreifen.
Mit diesen Tricks wird Selbstbräuner nicht fleckig
- Zu Creme, Öl oder Lotion greifen, denn der leichte Fettanteil der Formulierung sorgt dafür, dass sich die Bräunungswirkstoffe gleichmäßiger verteilen lassen. Ein Selbstbräunergel kann also schneller fleckig werden.
- Selbstbräuner nie direkt nach der Rasur, Waxing oder einem Peeling auftragen. Der Selbstbräuner kann in die offenen Haarfollikel eindringen und dunkle Flecken auf der Haut verursachen.
- Nach dem Auftragen mindestens drei Tage auf Peelings, Vitamin C-Seren und Retinol verzichten, sonst droht Fleckenalarm!
- Verblasst die Fake-Bräune langsam, lässt ein Overnight-Peelingserum den Teint gleichmäßig erscheinen.
Muss ich Sonnencreme wirklich so lange im Voraus auftragen?
Ja, Sonnencreme muss 30 bis 40 Minuten vor dem Sonnen aufgetragen werden, denn die UV-Filter müssen sich mit der Haut verbinden, damit sie wirken können. Andernfalls würden wir die Sonnencreme gleich wieder rausschwitzen und einen Sonnenbrand riskieren. Doch es gibt natürlich auch Cremes, die sofort schützen. Vor dem Auftragen also unbedingt beachten, was auf der Packung steht.
1 / Leichter, nicht fettender Sonnenschutz mit hautberuhigendem Süßholzwurzelextrakt und feuchtigkeitsspendender Hyaluronsäure. Protection 50 Sport SPF50 von Dermalogica, 156 ml, ab € 39,00.
2 / Sun Drops von Dr. Barbara Sturm schützt Ihre Haut vor Sonne - wann Sie wollen, wo Sie wollen. Die leichte Serum-Formulierung kann alleine aufgetragen oder mit einer Tagespflege gemischt werden. 30 ml, ab € 125,00.
1 / Unterstreicht den natürlichen Glow und schützt die Haut mit SPF50+: Sun Pact Natural Tone Up von WHAMISA, 16 ml ab € 36,00, nur in den Fünf Höfen erhältlich.
2 / Die Protective Facial Lotion SPF25 von Aesop eignet sich sowohl für den täglichen UV-Schutz und als Sonnenschutz beim Sport oder oder am Strand. 50 ml, ab € 47,00.
Täglich Sonnencreme im Gesicht, verstopft das nicht die Poren?
Wichtig ist, dass die Creme zum Hauttyp passt. Doch auch wenn die Sonnencreme perfekt passt, kann sie Rückstände auf der Haut hinterlassen, die durch die abendliche Reinigung nicht vollständig entfernt werden. Ein mildes Overnight-Peeling kann helfen, Produktrückstände und abgestorbene Hautschüppchen zu lösen, verstopfte Poren werden geklärt und Irritationen vorgebeugt.
Die richtige Sonnencreme für jeden Hauttyp
- Wer normale Haut hat, kann zu jeder Sonnencreme greifen.
- Sensible Haut freut sich über unparfümierte Cremes mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen.
- Für ölige Haut ist ein leichter, nicht fettender Sonnenschutz ideal.
- Trockene Hauttypen können gerne eine reichhaltige Creme verwenden.
- Mischhaut mag feuchtigkeitsspendende Sonnencremes mit leichter Textur.
1 / Opening Act von Elixseri ist ein peelendes Overnight-Serum, dass Produktrückstände und Zellverklebungen sanft entfernt und dank milder Inhaltsstoffe auch im Sommer angewendet werden kann. 30 ml, ab € 93,00.
2 / Rescue Diver von Elixseri versorgt auch tiefere Hautschichten mit Feuchtigkeit. Prebiotische Fruchtfermente stärken das Hautmikrobiom und die natürliche Schutzbarriere der Haut. 30 ml, ab € 108,00.
Soll ich vor der Sonnencreme meine normale Tagescreme auftragen?
Im Laufe des Tages sollte nicht zu viel Kosmetika übereinander geschichtet werden, denn das kann Pickel, Unreinheiten und Reizungen verursachen. Wenn zwischen Morgentoilette und Sonnenbaden jedoch mehrere Stunden liegen, macht es Sinn, erst einmal zur normalen Pflege zu greifen. Ansonsten ist ein Feuchtigkeitsserum mit wenigen, aber effektiven Inhaltsstoffen, eine gute Unterlage für die Sonnencreme. Denn: Gut durchfeuchtete Haut kann sich besser gegen Umwelteinflüsse schützen.