
Sei Solo, Johann Sebastian Bach | The Sonatas and Partitas
Bach nahe kommen.
Johann Sebastian Bachs sechs Werke für Solovioline, vor drei Jahrhunderten komponiert, gelten als Heiligtum in der Literatur des Instruments. Jetzt erweitert der österreichische Geiger Thomas Zehetmair die reiche Geschichte dieser Musik um ein weiteres Kapitel. Er greift das Repertoire erneut auf, dieses Mal mit historischen Instrumenten.
Zehetmair ist ein außergewöhnlicher Geiger und ein stets neugieriger Künstler. Er hat nicht nur die großen Konzerte der Violinliteratur gespielt, sondern sich auch intensiv mit Kammermusik und neuem Repertoire befasst und fand zusätzlich seine Berufung als Dirigent.
Bachs Partiten und Sonaten liegen nicht zum ersten Mal auf seinem Pult. Als junger Mann arbeitete Zehetmair mit Nikolaus Harnoncourt in dessen Concentus Musicus zusammen. Zu dieser Zeit war er der Pultnachbar von Alice Harnoncourt, die sich um die Barockgeige sehr verdient gemacht hatte. Mit Harnoncourt bereitete er auch seine erste Aufnahme der „Sei Solo“ auf einem modernen Instrument vor.
Für diese neue Aufnahme nun verwendet Thomas Zehtmair zwei verschiedene Instrumente. Die Partiten spielte er auf der Geige eines unbekannten Südtiroler Meisters aus dem Jahre 1685. Für die Sonaten verwendete er ein eigenes Instrument aus dem Jahre 1750, das seinerzeit von Johannes Uldaricus Eberle gebaut wurde. Die Barockbögen die er dabei verwendete, sind Nachbauten zweier historischer Bögen aus der Zeit von etwa 1720.
„Für die Neuaufnahme der Partiten und Sonaten wollte ich alle Hilfsmittel nutzen, um Bach und dem Klang und der Spielweise seiner Zeit nahezukommen“, sagt Zehtmair. Er verzichtete dafür auch auf den heute üblichen Kinnhalter und die Schulterstütze, um, wie er sagt, eine unmittelbare Nähe zum Instrument zu spüren und mehr klangliche Möglichkeiten zu bekommen. Die Aufnahmen fanden in der Propsteikirche St. Gerold statt, deren Akustik für den Klang dieser beiden Instrumente Thomas Zehtmair als ideal empfand.
ECM