Tristano Francesco | Tokyo Stories

Musikalisches Tagebuch

„Die Stadt liegt da unten vor dem Fenster des Hotelzimmers, wie ein Tiger, der auf seine Beute wartet. Gehst du dennoch hinunter, auch wenn sie dich verschlingt, mit all deinen Erinnerungen…?“   

Tristano war 18 Jahre alt, als er zum ersten Mal nach Tokio kam und es habe sich angefühlt wie in einem Neon-Dschungel, sagt er.  Inzwischen war er rund 40 Mal dort und all seine Besuche haben etwas in ihm hinterlassen. 

Einen Teil davon gibt Tristano jetzt auf seinem Album "Tokyo Stories" preis. Eine Hommage an die energiegeladene japanische Metropole, ein musikalisches Tagebuch, in dem der Pianist, Producer und Komponist über seine persönlichen Erfahrungen, Gedanken und Gefühle berichtet, über aufwühlende und glückliche Momente.

Ganz bewußt geht der Albumtitel auf den gleichnamigen japanischen Film Yasujiro Ozus aus dem Jahre 1953 zurück, der auf bewegende Weise von der Entfremdung der Menschen in dem Moloch „Tokio“ erzählt und häufig als einer der besten Filme aller Zeiten bezeichnet wird.

Die 16 Stücke für Klavier, Synthesizer und Elektronik kommen wie einzelne Kapitel daher in denen persönliche Geschichte, Erlebnisse aus Begegnungen mit der Stadt reflektiert werden, wie etwa Neon City oder Hotel Meguro. Das Stück Gate of Entry ist eine meditative Betrachtung der majestätischen Torii, jener auffälligen, rot lackierten Tore aus Holz oder Stein, symbolische Eingangstore zu rituellen Stätten. Tristano stieß bei einem Bummel zufällig auf diese typischen Zeichen traditioneller japanischer Architektur.  

Das von Tristano komponierte und größtenteils in den Tokioter Sony Music Studios eingespielte Album präsentiert auch eine Reihe von Gastkünstlern, wie den Tabla-Spieler U-zhaan oder Michel Portal, Saxofonist und Klarinettist, der als einer Architekten des modernen europäischen Jazz gilt.

Tristano, Francesco - Tokyo Stories

1 CD | 17,95 € | Sony Classical