LUDWIG BECK – Erstes Quartal 2018 mit neutraler Ergebnisentwicklung zufriedenstellend verlaufen

München, 25. April 2018Beim Münchner Modekonzern LUDWIG BECK (ISIN DE 0005199905) verringerten sich die Umsätze im ersten Quartal 2018 um 5,5%. Trotz Umsatzeinbußen konnte der Konzern jedoch sein Ergebnis dank effizientem Kostenmanagement halten. Damit bewegte sich der Konzern in einem Branchenumfeld, das vor allem im Februar und März von Umsatzrückgängen durch den besonders langen und strengen Winter geprägt war. Der Abverkauf von Frühjahrsmode wurde dadurch massiv verzögert.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Entwicklung im Einzelhandel

Nach ersten Schätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hielt die Hochkonjunktur der deutschen Wirtschaft auch im ersten Quartal 2018 an und übertraf um 0,6% das Bruttoinlandsprodukt des Schlussquartals 2017. Das Bundeswirtschaftsministerium bescheinigte der deutschen Wirtschaft einen „stetigen und breit angelegten Aufschwung mit einem soliden binnenwirtschaftlichen Fundament“. Als wichtige Triebkraft machen Wirtschaftsforscher die hohe deutsche Exportquote aus. Nach einem kleinen Rückschlag im Februar stellte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) schon im März wieder eine Hebung der Kauflaune sowie einen weiterhin ausgeprägten Optimismus der Konsumenten fest. Trotz der guten Verbraucherstimmung musste der stationäre Modehandel im ersten Quartal einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Nach Angaben des TW-Testclubs verloren die deutschen Modehändler im Vergleich zum ebenfalls schwachen Vorjahres-zeitraum 3% an Umsätzen. Weil die Teilnahme an diesem viel beachteten Umfrage-Panel freiwillig ist und längst nicht alle Händler öffentlich Stellung nehmen, dürfte die Dunkelziffer an tatsächlichen Umsatzeinbußen indes noch höher zu veranschlagen sein. Der späte und langanhaltende Wintereinbruch sorgte bei zwei Dritteln der Modegeschäfte für Erlösrückgänge.

KONZERNERTRAGSLAGE

Umsatzentwicklung

Im ersten Quartal 2018 erwirtschaftete der LUDWIG BECK Konzern einen Bruttoumsatz in Höhe von 34,6 Mio. € (Vorjahr: 36,6 Mio. €). Das Segment LUDWIG BECK trug dazu mit einem Anteil von 19,4 Mio. € (Vorjahr: 20,8 Mio. €) bei. Das Segment WORMLAND leistete einen Beitrag zum Konzernumsatz von 15,2 Mio. € (Vorjahr: 15,8 Mio. €).

Ergebnissituation

Der Nettorohertrag lag im Konzern bei 13,1 Mio. € (Vorjahr: 13,7 Mio. €). Die Nettorohertragsmarge wurde gesteigert und betrug 45,0% (Vorjahr: 44,6%).

Die Personalkosten konnten mit 7,2 Mio. € auf Vorjahresniveau gehalten werden. Die sonstigen Aufwendungen lagen bei 8,4 Mio. € (Vorjahr: 8,7 Mio. €).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf -2,6 Mio. € (Vorjahr: -2,4 Mio. €), wovon das Segment LUDWIG BECK ein Minus von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) erzielte. Das Segment WORMLAND verzeichnete eine Verbesserung im EBIT und verbuchte dadurch nur einen Verlust in Höhe von 2,4 Mio. € (Vorjahr: -2,6 Mio. €).

Das Finanzergebnis auf Konzernebene lag wie schon im Vorjahr bei -0,2 Mio. €.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei -2,8 Mio. € (Vorjahr: -2,7 Mio. €.).

Das Ergebnis nach Steuern erreichte mit -2,6 Mio. € den Vorjahreswert.

VERMÖGENSLAGE

Bilanzstruktur

Die Bilanzsumme des LUDWIG BECK Konzerns lag zum 31. März 2018 bei 132,5 Mio. € und damit saisonbedingt leicht über dem Wert des Bilanzstichtages zum 31. Dezember 2017 in Höhe von 130,5 Mio. €.

Nach wie vor ist das Sachanlagevermögen mit der Immobilie am Münchner Marienplatz die größte Position unter den langfristigen Vermögenswerten. Diese ist darin mit über 70 Mio. € bilanziert. Insgesamt beliefen sich die langfristigen Vermögenswerte auf 104,0 Mio. € und hielten nahezu das Niveau zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 (104,6 Mio. €).

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen von 25,9 Mio. € (31. Dezember 2017) auf
28,5 Mio. €. Dabei kam es bei den Vorräten saisonal bedingt zu einem Anstieg, so dass diese zum Stichtag 31. März 2018 bei insgesamt 23,3 Mio. € lagen (31. Dezember 2017: 20,7 Mio. €). Die liquiden Mittel lagen mit 1,4 Mio. € unter dem Wert des Bilanzstichtages 31. Dezember 2017 mit 1,6 Mio. €.

FINANZLAGE

Bilanzstruktur

Zum Stichtag 31. März 2018 verfügte der LUDWIG BECK Konzern über ein Eigenkapital in Höhe von 76,7 Mio. € (31. Dezember 2017: 79,4 Mio. €). Dies entspricht einer Eigenkapital-quote von 57,9% (31. Dezember 2017: 60,8%).

Die langfristigen Verbindlichkeiten sanken von 30,7 Mio. € (31. Dezember 2017) auf
29,5 Mio. €. Hingegen stiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten von 20,4 Mio. €
(31. Dezember 2017) auf 26,3 Mio. €. Neben der Finanzierung der Investitionen und der Vorräte war auch die Deckung des negativen Ergebnisses ursächlich für den Stand der Verbindlichkeiten. Somit lagen die gesamten Verbindlichkeiten des Konzerns zum Stichtag 31. März 2018 bei 55,8 Mio. € (31. Dezember 2017: 51,1 Mio. €).

Cashflow

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag nach den ersten drei Monaten des Jahres 2018 bei -7,8 Mio. € (Vorjahr: -6,6 Mio. €). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im selben Zeitraum wie schon im Vorjahr -0,4 Mio. €. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug 8,0 Mio. € (Vorjahr: 7,1 Mio. €).  

MITARBEITER

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2018 betrug die Zahl der Mitarbeiter 873 (ohne Auszubildende) gemäß § 267 Abs. 5 HGB (Vorjahr: 842). Gewichtet nach Vollzeitmitarbeitern ist die Anzahl auf Konzernebene auf 570 gestiegen (Vorjahr: 550). Zum Stichtag 31. März beschäftigte der LUDWIG BECK Konzern 39 Auszubildende (Vorjahr: 38).

PROGNOSEBERICHT

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Entwicklung im Einzelhandel

Das Beratergremium der Bundesregierung, die sogenannten Wirtschaftsweisen, hat seine Wachstumsprognose für 2018 nach oben korrigiert und erwartet einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,3 bis 2,6%. Die konjunkturellen Schlüsselfaktoren sind neben florierenden Exporten eine große Binnennachfrage und der starke Arbeitsmarkt. Überein-stimmend weisen die Wirtschaftsforscher auf wachsende Risiken hin, unter ihnen vor allem protektionistische Maßnahmen, die den Welthandel gefährden könnten.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) beurteilt in ihrer aktuellen Konsumklimastudie die weiteren Aussichten für die Inlandsnachfrage als günstig. Die Prognose geht von einer Zunahme der realen privaten Konsumausgaben von rund 2% aus, was etwa dem Vorjahreswert entspricht. Für den deutschen Modehandel ist die Frage entscheidend, wie sich diese positiven Vorgaben im stationären Geschäft niederschlagen werden. Der weiter wachsende Onlinehandel hat zu einem tiefgreifenden Wandel in den Kaufgewohnheiten geführt und die Preise in Bewegung gebracht.

LUDWIG BECK Konzern 2018

Auch 2018 steht LUDWIG BECK im Zeichen der Neustrukturierung des stationären deutschen Modehandels. In dieser fortgesetzt schwierigen Phase forciert das Management eine straffe Fokussierung auf die eigenen Stärken in den Bereichen Produktqualität, Service und Erlebniswert. Gegenüber dem Wettbewerb kann der Konzern damit eine ganze Reihe von Vorteilen ausspielen: die einzigartige Lage am Münchner Marienplatz, eine außergewöhnliche Breite an Premium-Produkten in einem besonderen Ambiente sowie Beratungsqualität und Services, wie sie kein Online-Portal bieten kann. Langfristig wird die Fertigstellung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München zudem die Kundenfrequenz im Stadtzentrum noch einmal deutlich anheben. Vorstandsmitglied Dieter Münch: „Wir unternehmen größte Anstrengungen, die uns gestellten Herausforderungen zu meistern. In 2017 hatten wir nach einem ungünstigen Saisonstart unseren Jahresüberschuss steigern können – und dafür arbeiten wir auch in 2018.“

Das Management erwartet einen Bruttoumsatz auf Konzernebene zwischen 170 und 180 Mio. € sowie eine EBIT-Marge zwischen 3,5 und 5% des Nettoumsatzes.

GRUNDSÄTZLICHE DARSTELLUNG DER ZAHLEN IN DER ZWISCHENMITTEILUNG

Sämtliche Summen und Zahlen im Text sowie in den Tabellen wurden exakt berechnet und anschließend auf Mio. € gerundet. Die prozentualen Angaben im Text und in den Tabellen wurden anhand der exakten (nicht der gerundeten) Werte ermittelt.

KONZERNKENNZAHLEN

in Mio. € 01/01/2018 – 31/03/2018 01/01/2017 – 31/03/2017 01/01/2017 – 31/12/2017
ERGEBNIS
Umsatz (brutto) 34,6 34,6 173,2
Mehrwertsteuer 5,5 5,8 27,6
Umsatz (netto) 29,1 30,8 145,6
Nettorohertrag 13,1 13,7 69,6
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) -1,6 -1,3 10,9
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -2,6 -2,4 6,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) -2,8 -2,7 5,6
Ergebnis nach Steuern -2,6 -2,6 3,3
CASHFLOW
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -7,8 -6,6 8,7
Cashflow aus Investitionstätigkeit -0,4 -0,4 -2,5
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 8,0 7,1 -6,2
MITARBEITER
Mitarbeiter (durchschnittlich ohne Auszubildende) 873 842 874
Auszubildende (durchschnittlich) 39 38 40
Personalaufwand 7,2 7,2 29,3
AKTIE
Aktienanzahl in Mio. 3,70 3,70 3,70
Ergebnis je Aktie unverwässert und verwässert (in €) -0,70 -0,71 0,88
31/03/2018 31/03/2017 31/12/2017
BILANZ
Langfristige Vermögenswerte 104,0 105,8 104,6
Kurzfristige Vermögenswerte 28,5 30,5 25,9
Eigenkapital 76,7 76,2 79,4
Langfristige Verbindlichkeiten 29,5 31,5 30,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten 26,3 28,7 20,4
Bilanzsumme 132,5 136,3 130,5
Investitionen -0,4 -0,4 -2,5
Eigenkapitalquote in % 57,9 55,9 60,8

SEGMENTDARSTELLUNG

in Mio. € LUDWIG BECK WORMLAND KONZERN
Umsatz (brutto) (Vorjahr) 19,4 (20,8) 15,2 (15,8) 34,6 (36,6)
Nettorohertrag (Vorjahr) 7,6 (8,0) 5,5 (5,7) 13,1 (13,7)
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) (Vorjahr) 0,4 (0,9) -2,0 (-2,2) -1,6 (-1,3)
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) (Vorjahr) -0,2 (0,1) -2,4 (-2,6) -2,6 (-2,4)
Ergebnis vor Steuern (EBT) (Vorjahr) -0,4 (-0,1) -2,4 (-2,6) -2,8 (-2,7)

Über LUDWIG BECK 

LUDWIG BECK gehört zur Spitze der deutschen Textil-Einzelhandelsunternehmen und erwirtschaftete im Jahr 2017 mit 451 Mitarbeitern auf insgesamt rund 12.400 qm Fläche und im Onlineshop einen Bruttoumsatz in Höhe von 99,0 Mio. € (Stand: 31. Dezember 2017).

LUDWIG BECK liegt im Herzen Münchens, direkt am Marienplatz. Auf sieben Etagen bietet das Münchner Modeunternehmen internationale Mode, Lederwaren und Accessoires, exklusive Kosmetik und mit mehr als 120.000 Titeln Europas größte stationäre Auswahl an Klassik, Jazz, Weltmusik und Hörbüchern.

Über ludwigbeck.de

Seit Ende 2012 ist auch das besondere Markenportfolio der Beautyabteilung der Gesellschaft zum Online-Shopping unter www.ludwigbeck.de erhältlich. Kunden erwartet hier eine einzigartige Auswahl von fast 10.000 Produkten von über 100 Marken aus Luxus- und Nischenkosmetik.

Über WORMLAND

Die THEO WORMLAND GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover erzielte 2017 mit 417 Mitarbeitern auf insgesamt rund 16.200 qm einen Umsatz in Höhe von 74,2 Mio. € (Stand: 31. Dezember 2017). Die Unternehmensgruppe umfasst dabei zwei unterschiedliche Storekonzepte: WORMLAND und THEO. Mit 15 Filialen gehört die THEO WORMLAND GmbH & Co. KG heute zu den führenden deutschen Herrenmodefilialisten.

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