LUDWIG BECK – erstes Quartal 2021 wegen „COVID-19-Lockdown“ weiterhin mit signifikantem Umsatz- und Ergebnisverlust

KONZERNQUARTALSMITTEILUNG
für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2021
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2021


LUDWIG BECK – erstes Quartal 2021 wegen „COVID-19-Lockdown“ weiterhin mit signifikantem Umsatz- und Ergebnisverlust

München, 22. April 2021 – Der Münchner Modekonzern LUDWIG BECK (ISIN DE 0005199905) beendete das erste Quartal 2021 bedingt durch den behördlich angeordneten Lockdown bis zum 7. März 2021 und den anschließenden „Click & Meet“ aufgrund der COVID-19-Pandemie mit einem deutlichen Umsatzverlust von 56,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Entwicklung im Einzelhandel
Die deutsche Wirtschaft ist aufgrund der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 in eine Rezession geraten. Diese hinterließ ihre Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Damit musste der Deutsche Bundeshaushalt im Jahr 2020 erstmals seit sieben Jahren ein Defizit verbuchen. Besonders stark betroffen sind weiterhin die Industrie- und Dienstleistungsbereiche. 

Der Start in das Jahr 2021 war wenig hoffnungsvoll, nachdem Mitte Dezember bereits ein neuer „harter“ Lockdown für Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs verhängt worden war. Der Lockdown hielt in Bayern bis zum 7. März an. Danach durfte der stationäre Einzelhandel bei einem Infektionsgeschehen mit einer sieben Tagesinzidenz von unter 50 und unter Einhaltung der Hygienevorschriften seine Türen wieder öffnen. Bei einer sieben Tagesinzidenz zwischen 50 und 100, wie sie laut RKI in München vorlag, durfte der Einzelhandel nur „Click & Meet“ anbieten, sprich Kunden mussten sich vor Betreten der Geschäftslokale einen Termin reservieren und registrieren. Zwar wurde das „Click & Meet“ durch die Kunden von LUDWIG BECK positiv angenommen, trotzdem sind die Umsätze unter diesen Umständen bei weitem nicht mit einer normalen Geschäftsöffnung zu vergleichen.

Nachdem die Umsatzeinbußen des Textilhandels in den Monaten Januar und Februar des aktuellen Jahres bei 78% bzw. 74% gelegen hatten, verzeichnete der stationäre Modehandel im März einen Umsatzrückgang von 46%, wobei größere Einzelhändler härter betroffen waren und mit Umsatzeinbrüchen von bis zu 51% zu kämpfen hatten. (Quelle: Textilwirtschaft). 

GRUNDSÄTZLICHE DARSTELLUNG DER ZAHLEN IN DER ZWISCHENMITTEILUNG
Sämtliche Summen und Zahlen im Text sowie in den Tabellen wurden exakt berechnet und anschließend auf Mio. € gerundet. Die prozentualen Angaben im Text und in den Tabellen wurden anhand der exakten (nicht der gerundeten) Werte ermittelt. 


KONZERNERTRAGSLAGE

Umsatzentwicklung
Der LUDWIG BECK Konzern erwirtschaftete unter den bestehenden Umständen im 1. Quartal 2021 einen Bruttoumsatz in Höhe von 6,7 Mio. € (Vorjahr: 15,4 Mio. €). Die Umsatzverluste betrafen sowohl das Segment Textil mit einem Anteil von 3,8 Mio. € (Vorjahr: 10,5 Mio. €) als auch das Segment Nontextil mit 2,9 Mio. € (Vorjahr: 4,9 Mio. €). Zum Segment Nontextil zählt auch der Beauty Onlineshop von LUDWIG BECK.

Ergebnissituation
Der Nettorohertrag verschlechterte sich um -3,5 Mio. € und betrug 2,3 Mio. € (Vorjahr: 5,8 Mio. €). Die Nettorohertragsmarge verringerte sich aufgrund deutlich höherer Preisnachlässe, die aus dem späten Abverkauf der aktuellen Herbst- /Winterware resultierten, von 45,1% auf 41,7%. Bei den betrieblichen Aufwendungen konnten saldiert mit den sonstigen betrieblichen Erträgen im Vergleich zum Vorjahr Einsparungen von insgesamt 1,5 Mio. € hauptsächlich in den Bereichen des Personalaufwands und der Raumkosten erzielt werden. 

Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei -3,5 Mio. € und somit nochmals deutlich hinter dem Vorjahr (- 1,5 Mio. €) zurück. Das Vorjahr war ebenfalls durch das COVID-19-Pandemiegeschehen mit einem Lockdown ab 18. März belastet.

Das Finanzergebnis lag wie schon im Vorjahr bei -0,6 Mio. €.

Bei einem Ergebnis vor Steuern von -4,2 Mio. € (Vorjahr: -2,1 Mio. €) und einem latenten Steuerertrag von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) betrug das Ergebnis nach Steuern -2,7 Mio. € (Vorjahr: -1,4 Mio. €).


VERMÖGENSLAGE

Bilanzstruktur
Die Bilanzsumme des LUDWIG BECK Konzerns zum 31. März 2021 lag bei 178,1 Mio. € und damit unter dem Wert des Bilanzstichtages zum 31. Dezember 2020 in Höhe von 183,8 Mio. €. 

Wesentliche Bestandteile der langfristigen Vermögenswerte waren wie schon im Vorjahr die bilanzierten Nutzungsrechte für Mietverträge und die Immobilie am Münchner Marienplatz. Insgesamt beliefen sich die langfristigen Vermögenswerte auf 159,8 Mio. € (31. Dezember 2020: 158,5 Mio. €). 

Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken von 25,3 Mio. € (31. Dezember 2020) signifikant auf 18,3 Mio. €. Der Bestand an Warenvorräten stieg saisonal und Lockdown bedingt von 12,0 Mio. € (31. Dezember 2020) auf 15,0 Mio. € an. Die liquiden Mittel lagen bei 0.4 Mio. € (31. Dezember 2020: 11,2 Mio. €). Zum Jahresende 2020 war der Veräußerungserlös für die Immobilie in Haar in Höhe von 10,1 Mio. € in den Bankguthaben enthalten. Dieser Betrag wurde Anfang des neuen Geschäftsjahres zum Ausgleich von kurzfristigen Bankverbindlichkeiten herangezogen.


FINANZLAGE

Bilanzstruktur
Zum 31. März 2021 verfügte der LUDWIG BECK Konzern über ein Eigenkapital in Höhe von 56,8 Mio. € (31. Dezember 2020: 59,6 Mio. €). Bei einer Bilanzsumme von 178,1 Mio. € (31. Dezember 2020: 183,8 Mio. €) betrug die Eigenkapitalquote 31,9% (31. Dezember 2020: 32,4%). 

Die langfristigen Verbindlichkeiten nahmen im Wesentlichen durch die Verringerung der finanziellen Verbindlichkeiten um 0,9 Mio. € ab und betrugen 91,6 Mio. € (31. Dezember 2020: 92,5 Mio. €).

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sanken von 31,6 Mio. € (31. Dezember 2020) auf 29,6 Mio. €. Dabei konnte der unter der Vermögenslage dargestellte Ausgleich der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 10,1 Mio. € zu Beginn des Jahres die verbindlichkeitserhöhenden Effekte des negativen Ergebnisses im ersten Quartal sowie der Finanzierung des saisonal bedingten Anstiegs der Warenvorräte überkompensieren. Die gesamten Verbindlichkeiten des Konzerns lagen demnach zum Stichtag 31. März 2021 bei 121,3 Mio. € (31. Dezember 2020: 124,2 Mio. €). 

Cashflow
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag nach den ersten drei Monaten des Jahres 2021 bei -5,7 Mio. € (Vorjahr: -5,1 Mio. €). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im selben Zeitraum -1,3 Mio. € (Vorjahr: -0,4 Mio. €). Bei den Investitionen handelt es sich im Wesentlichen um die im März neu eröffnete Damen Trend Abteilung in unserem Kaufhaus am Marienplatz. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag bei -3,9 Mio. € (Vorjahr: 8,3 Mio. €).  


MITARBEITER

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2021 entwickelte sich die Zahl der Mitarbeiter (gemäß § 267 Abs. 5 HGB) im Wesentlichen aufgrund der Corona Pandemie und des COVID-19-Lockdowns mit 358 (ohne Auszubildende) rückläufig (Vorjahr: 405). Der Rückgang betraf hauptsächlich die Aushilfen sowie die natürliche Fluktuation. Zum Stichtag 31. März 2021 beschäftigte der LUDWIG BECK Konzern 47 Auszubildende (Vorjahr: 43). 


PROGNOSEBERICHT

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Entwicklung im Einzelhandel und bei LUDWIG BECK
Aufgrund der COVID-19-Pandemie mit weiterhin unwägbarem Infektionsgeschehen und den daraus resultierenden Folgen für die Weltwirtschaft, die deutsche Wirtschaft, den Einzelhandel und LUDWIG BECK im Besonderen ist nicht abschätzbar, in welchem Umfang die Konjunktur weiterhin negativ beeinflusst wird. 

Durch einen eventuell erneuten „harten“ Lockdown, der aktuell im Gespräch ist und die damit verbundene Ungewissheit über die weitere Entwicklung sieht das Management weiterhin keine Möglichkeit, eine seriöse Prognose zu Umsatz und Ertrag für das Geschäftsjahr 2021 abzugeben. Es ist nicht einzuschätzen, in welchem Umfang die Umsatz- und Ertragssituation von LUDWIG BECK durch die anhaltende Pandemielage und den dadurch erschwerten Besuch des Kaufhauses beeinflusst wird. Die erneute Schließung des Kaufhauses, nur die Möglichkeit für Kunden von „Click & Meet“ mit oder ohne Test und nur 1 Kunde auf 40qm Verkaufsfläche, das Ausbleiben auswärtiger Kunden insbesondere Touristen, Lieferantenengpässe oder mögliche weitere behördliche Maßnahmen könnten auch das weitere Geschäftsjahr 2021 erheblich negativ beeinflussen. 

Der Vorstand geht davon aus, dass sich erst nach einer flächendeckenden Impfung das Pandemiegeschehen deutlich entspannt und eine Rückkehr zu einem normalen Geschäftsalltag möglich ist. Oberste Priorität haben für den Vorstand nach wie vor die Sicherung des Unternehmens und der Erhalt der Arbeitsplätze.
 

KONZERNKENNZAHLEN
in Mio. € 01.01.2021 - 31.03.2021 01.01.2020 - 31.03.2020
ERGEBNIS
Umsatz (brutto) 6,7 15,4
Mehrwertsteuer -1,1 -2,5
Umsatz (netto) 5,6 12,9
Nettorohertrag 2,3 5,8
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) -1,9 0,0
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -3,5 -1,5
Ergebnis vor Steuern (EBT) -4,2 -2,1
Ergebnis nach Steuern (EAT) -2,7 -1,4
CASHFLOW
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -5,7 -5,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit -1,3 -0,4
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -3,9 8,3
MITARBEITER
Mitarbeiter (durchschnittlich ohne Auszubildende) 358 405
Auszubildende (durchschnittlich) 47 43
Personalaufwand in Mio. € 2,7 3,8
AKTIE
Aktienanzahl in Mio. 3,70 3,70
Ergebnis je Aktie unverwässert und verwässert (in €) -0,73 -0,37
BILANZ
31.03.2021 31.12.2020
BILANZ
Langfristige Vermögenswerte 159,8 158,5
Kurzfristige Vermögenswerte 18,3 25,3
Eigenkapital 56,8 59,6
Langfristige Verbindlichkeiten 91,6 92,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten 29,6 31,6
Bilanzsumme 178,1 183,8
Investitionen -1,3 -2,4
Eigenkapitalquote in % 31,9 32,4
SEGMENTDARSTELLUNG
Textil Nontextil Konzern
Mio. € % Mio. € % Mio. € %
Bruttoumsatzerlöse 3,8 119,0 2,9 119,0 6,7 119,0
Vorjahr 10,5 119,0 4,9 119,0 15,4 119,0
MWSt -0,6 19,0 -0,5 19,0 -1,1 19,0
Vorjahr -1,7 19,0 -0,8 19,0 -2,5 19,0
Nettoumsatzerlöse 3,2 100,0 2,4 100,0 5,6 100,0
Vorjahr 8,8 100,0 4,1 100,0 12,9 100,0
Wareneinsatz* -2,1 65,6 -1,4 58,2 -3,5 62,5
Vorjahr -5,1 57,7 -2,5 61,3 -7,6 58,8
Nettorohertrag 1,1 34,4 1,0 41,8 2,1 37,5
Vorjahr 3,7 42,3 1,6 38,7 5,3 41,2
Personalkosten des Verkaufs -0,6 17,5 -0,4 15,4 -0,9 16,6
Vorjahr -1,0 10,9 -0,7 16,3 -1,6 12,6
Kalkulatorische Raumkosten -2,2 70,3 -0,5 21,9 -2,8 56,1
Vorjahr -2,6 29,6 -0,5 13,2 -3,2 24,4
Kalkulatorische Zinsen -0,3 8,0 -0,1 4,6 -0,4 6,5
Vorjahr -0,2 2,4 -0,1 2,7 -0,3 2,5
Segmentergebnis -2,0 -62,5 0,0 -0,1 -2,0 -35,7
Vorjahr 0,0 -0,5 0,3 6,4 0,2 1,7

* exklusive Skonti, Rabatte usw. auf Wareneinsatz

 

 

 

 

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