LUDWIG BECK nach neun Monaten mit deutlicher Ertragsverbesserung

München, 24. Oktober 2017 – Der Münchner Modekonzern LUDWIG BECK (ISIN DE 0005199905) schloss die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2017 mit einem Umsatzplus in Höhe von 0,2% und konnte sein Ergebnis auf Konzernebene deutlich verbessern. Vor allem die positive Entwicklung im dritten Quartal trug zu diesem Geschäftsverlauf bei, die sich am Branchentrend des deutschen Modehandels orientiert. So brachte allein der September dem stationären deutschen Modehandel ein Umsatzplus in Höhe von 20% (lt. TW-Testclub). Waren auch die Vergleichszahlen aus dem Vorjahreszeitraum sehr mager ausgefallen, so hat es seit Beginn der Aufzeichnungen des teilnehmerstärksten Branchen-Panels im Jahr 2000 noch nie einen solchen Rekordmonat gegeben. Trotz eines starken dritten Quartals, schloss der Handel nach den ersten neun Monaten 2017 laut TextilWirtschaft mit einem aufgelaufenen Minus von 1%. Somit konnte sich LUDWIG BECK vom negativen Branchentrend abkoppeln.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Entwicklung im Einzelhandel

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht den deutschen Konjunkturmotor nach einer rasanten Startphase ab der Jahresmitte etwas ruhiger laufen, errechnet aber auch für das dritte Quartal 2017 nach vorläufigen Angaben einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukt von 0,5%. Bei ausgelasteten Kapazitäten, stabilen Verbraucherpreisen und steigenden Einkommen ruht der Wirtschaftsaufschwung auf einem soliden Fundament. Daran hat auch ein leichter Rückgang des Konsumklimas nach zuletzt fünf Anstiegen im September nichts ändern können. Im Textileinzelhandel scheint sich dagegen eine Trendwende anzudeuten: Nach Informationen des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland wuchs der Online-Handel mit Bekleidung im dritten Quartal nur noch um 0,7% – deutlich langsamer als in den Jahren zuvor. Die Online-Modehändler, die dem stationären Textileinzelhandel zuletzt einen harten Verdrängungswettbewerb geliefert hatten, sind damit beim prozentualen Wachstum erstmal hinter anderen Branchen zurückgefallen. Retailer aus dem stationären Handel seien dem Verband zufolge wieder erfolgreicher gewesen.

KONZERNERTRAGSLAGE

Umsatzentwicklung

Der Konzern LUDWIG BECK verzeichnete nach den ersten neun Monaten 2017 einen Bruttoumsatz in Höhe von 118,5 Mio. € (Vorjahr: 118,2 Mio. €) und somit eine leichte Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Im dritten Quartal allein (Juli – September 2017) stieg der Umsatz auf Konzernebene gegenüber dem Vorjahr auf beachtliche 41,4 Mio. € (Vorjahr: 38,7 Mio. €). Anders als im Vorjahr, als es im September noch dauerhaft Temperaturen von 20 Grad und mehr gegeben hatte, führten in diesem Jahr die niedrigen Temperaturen und die starken Niederschläge zu einer deutlich stärkeren Kaufneigung der herbstlichen Wintermode.

Ergebnissituation

Der Nettorohertrag konnte nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017 auf insgesamt 46,8 Mio. € (Vorjahr: 46,0 Mio. €) verbessert werden. Während das Segment LUDWIG BECK seinen Beitrag hierzu aus dem Vorjahr mit 26,8 Mio. € wiederholte, steigerte das Segment WORMLAND seinen Beitrag zum Nettorohertrag von 19,2 Mio. € im Vorjahr auf nunmehr 20,0 Mio. €. Verantwortlich für die positive Entwicklung bei WORMLAND zeichnete neben der Umsatzentwicklung in den ersten neun Monaten auch die Margenverbesserung. Neben der Optimierung der Markenstruktur war die Bestandsentwicklung ursächlich für diesen Anstieg. Im Vorjahr hatten der Abverkauf von Altware zur Bereinigung der Warenbestände sowie der Räumungsverkauf in der Filiale THEO Oberhausen, die planmäßig zum 30. Juni 2016 geschlossen wurde, den Rohertrag belastet. Die Bestände zum 30. September 2017 waren vollständig von Altware bereinigt. Die Nettorohertragsmarge auf Konzernebene betrug dementsprechend 47,0% (Vorjahr: 46,3%).

Die Personalkosten reduzierten sich im Wesentlichen aufgrund von strukturellen Anpassungen im Bereich der Führungsebene gegenüber dem Vorjahr auf 22,1 Mio. € (Vorjahr: 22,9 Mio. €). Die sonstigen Aufwendungen lagen bei 25,6 Mio. € (Vorjahr: 25,3
Mio. €).

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich mit -1,1 Mio. € deutlich gegenüber dem Vorjahr, das noch bei -2,4 Mio. € lag. Der Anteil des Segments LUDWIG BECK am EBIT stieg dabei um 0,4 Mio. € auf 3,2 Mio. € und lag dank fortgeführter Kosteneffizienz über dem Vorjahr (2,8 Mio. €). Das Segment WORMLAND konnte sein EBIT ebenfalls verbessern und verzeichnete im gleichen Zeitraum noch einen Verlust in Höhe von 4,3 Mio. € (Vorjahr: -5,2 Mio. €).

Das Finanzergebnis auf Konzernebene lag mit -0,7 Mio. € auf Vorjahresniveau (Vorjahr: -0,7 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) auf Konzernebene betrug dementsprechend -1,8 Mio. € (Vorjahr: -3,1 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern lag bei -2,5 Mio. € (Vorjahr: -3,6 Mio. €).

VERMÖGENSLAGE

Bilanzstruktur

Die Bilanzsumme des LUDWIG BECK Konzerns lag zum 30. September 2017 bei 137,2 Mio. € und damit über dem Wert des Bilanzstichtages zum 31. Dezember 2016 in Höhe von 134,0 Mio. €.

Nach wie vor ist das Sachanlagevermögen mit insgesamt 100,2 Mio. € die größte Position

unter den langfristigen Vermögenswerten (31. Dezember 2016: 101,2 Mio. €). Darin ist die Immobilie am Münchner Marienplatz mit über 70 Mio. € bilanziert. Insgesamt betrugen die langfristigen Vermögenswerte 105,3 Mio. € und verzeichneten damit einen leichten Rückgang gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2016 mit 106,5 Mio. €.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen von 27,5 Mio. € (31. Dezember 2016) auf
31,9 Mio. €. Dabei kam es bei den Vorräten saisonal bedingt zu einem Anstieg, so dass diese zum Stichtag 30. September 2017 bei insgesamt 25,9 Mio. € lagen (31. Dezember 2016: 21,3 Mio. €).

Die liquiden Mittel lagen bei 1,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 1,6 Mio. €).

FINANZLAGE

Bilanzstruktur

Der LUDWIG BECK Konzern verfügte zum Stichtag 30. September 2017 über ein Eigenkapital in Höhe von 73,8 Mio. € (31. Dezember 2016: 79,0 Mio. €). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 53,8% (31. Dezember 2016: 58,9%). Zum 30. September 2016 verfügte der Konzern über 72,7 Mio. € Eigenkapital, was einer Eigenkapitalquote von 52,9% entsprach. Neben dem Konzernergebnis wirkte sich auch die in der Hauptversammlung vom 23. Mai 2017 beschlossene Dividendenzahlung (0,65 € pro Aktie) in Höhe von 2,4 Mio. € eigenkapitalermindernd aus.

Die langfristigen Verbindlichkeiten sanken von 32,4 Mio. € (31. Dezember 2016) auf
30,9 Mio. €. Zu dieser Reduzierung trugen im Wesentlichen die planmäßigen Tilgungen bei.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen von 22,7 Mio. € (31. Dezember 2016) auf 32,6 Mio. €. Neben der Finanzierung der Investitionen und der Vorräte waren auch die Finanzierung des negativen Ergebnisses sowie die Dividendenzahlung ursächlich für den Stand der kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Insgesamt lagen die Verbindlichkeiten des Konzerns zum Stichtag 30. September 2017 bei 63,5 Mio. € (31. Dezember 2016: 55,1 Mio. €).

Cashflow

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug nach den ersten neun Monaten des Jahres 2017 -5,3 Mio. € (Vorjahr: -8,6 Mio. €). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag im Berichtszeitraum bei -1,9 Mio. € (Vorjahr: -4,0 Mio. €). Die Investitionen wurden hauptsächlich in das Stammhaus am Münchner Marienplatz getätigt. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag bei 7,0 Mio. € (Vorjahr: 11,7 Mio. €).  

MITARBEITER

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017 betrug die Zahl der Mitarbeiter 862 (ohne Auszubildende) gemäß § 267 Abs. 5 HGB (Vorjahr: 889). Gewichtet nach Vollzeitmitarbeitern ist die Anzahl auf Konzernebene mit 565 leicht gesunken (Vorjahr: 580). Die Zahl der Auszubildenden (durchschnittlich) lag bei 39 (Vorjahr: 52).  

PROGNOSEBERICHT

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Entwicklung im Einzelhandel

In ihrer aktuellen Gemeinschaftsdiagnose bescheinigen die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute der deutschen Konjunktur einen Zuwachs an Stärke und Breite. Das Herbstgutachten geht davon aus, dass mit einem weiteren kräftigen Aufschwung zu rechnen ist, wenngleich die Dynamik gegen Jahresende etwas abnehmen könnte. Die Wirtschaftsleistung wird demnach 2017 und 2018 in einem Maße wachsen, das sie die Produktionskapazitäten übersteigen wird. Die Wirtschaftsforscher gehen in diesem Jahr von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,0% aus, im kommenden Jahr von 2,0%. Die anhaltende Expansion werde aber zu Anspannungen führen, die sich in einigen Wirtschaftssegmenten bereits abzeichneten. So dauert es immer länger, bis eine gemeldete Stelle auf dem Arbeitsmarkt besetzt werden kann. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) prognostiziert nach leichten Einbußen eine Konsumstimmung „in überaus guter Form“ und eine Zunahme des privaten Verbrauchs im laufenden Geschäftsjahr um 1,5%.

LUDWIG BECK Konzern 2017

Mit Blick auf das vierte Quartal stützt sich das Management von LUDWIG BECK auf die durchweg optimistischen Konjunkturprognosen, analysiert und prüft aber davon unabhängig hauseigene Potenziale auf Optimierungsmöglichkeiten. Die erfreuliche Geschäftsentwicklung hat gerade im dritten Quartal gezeigt, dass der Konzern auf einem guten Weg ist, seine einzigartige Produktinszenierung und Kundenansprache in Zeiten des tiefgreifenden Strukturwandels der Branche in gewünschte Ergebnisse umzusetzen. Vorstandsmitglied Dieter Münch: „Wir werden uns weiterhin auf unsere Stärken verlassen und neue mobilisieren. Eine davon ist das kommende Weihnachtsgeschäft, in dem LUDWIG BECK über Jahre stets gut abgeschnitten hat.“

Daher bekräftigt der Vorstand seine Erwartungen für die Geschäftsentwicklung 2017 und rechnet mit einem Warenumsatz auf Konzernebene zwischen 170 und 180 Mio. € sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 4 und 6 Mio. €.

GRUNDSÄTZLICHE DARSTELLUNG DER ZAHLEN IN DER ZWISCHENMITTEILUNG

Sämtliche Summen und Zahlen im Text sowie in den Tabellen wurden exakt berechnet und anschließend auf Mio. € gerundet. Die prozentualen Angaben im Text und in den Tabellen wurden anhand der exakten (nicht der gerundeten) Werte ermittelt.

KONZERNKENNZAHLEN

in Mio. € 01/01/2017 – 30/09/2017 01/01/2016 – 30/09/2016 01/01/2016 – 31/12/2016
ERGEBNIS
Umsatz (brutto) 118,5 118,2 177,1
Mehrwertsteuer 18,9 18,9 28,3
Umsatz (netto) 99,6 99,4 148,9
Nettorohertrag 46,8 46,0 71,3
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2,2 0,8 10,3
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -1,1 -2,4 6,3
Ergebnis vor Steuern (EBT) -1,8 -3,1 5,2
Ergebnis nach Steuern -2,4 -3,6 2,9
CASHFLOW
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -5,3 -8,6 6,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit -1,9 -4,0 -5,4
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 7,0 11,7 -1,1
MITARBEITER
Mitarbeiter (durchschnittlich ohne Auszubildende) 862 889 892
Auszubildende (durchschnittlich) 39 52 52
Personalaufwand 22,1 22,9 30,4
AKTIE
Aktienanzahl in Mio. 3,70 3,70 3,70
Ergebnis je Aktie unverwässert und verwässert (in €) -0,66 -0,98 0,78
30/09/2017 30/09/2016 31/12/2016
BILANZ
Langfristige Vermögenswerte 105,3 106,0 106,5
Kurzfristige Vermögenswerte 31,9 31,4 27,5
Eigenkapital 73,8 72,7 79,0
Langfristige Verbindlichkeiten 30,9 32,4 32,4
Kurzfristige Verbindlichkeiten 32,6 32,3 22,7
Bilanzsumme 137,2 137,4 134,0
Investitionen -1,9 -4,0 -5,4
Eigenkapitalquote in % 53,8 52,9 58,9

SEGMENTDARSTELLUNG 

in Mio. € LUDWIG BECK WORMLAND KONZERN
Umsatz (brutto) 67,0 51,4 118,5
Vorjahr 67,2 51,1 118,2
Nettorohertrag 26,8 20,0 46,8
Vorjahr 26,8 19,2 46,0
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 5,5 -3,3 2,2
Vorjahr 5,1 -4,3 0,8
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 3,2 -4,3 -1,1
Vorjahr 2,8 -5,2 -2,4
Ergebnis vor Steuern (EBT) 2,6 -4,4 -1,8
Vorjahr 2,1 -5,3 -3,1

Über LUDWIG BECK

LUDWIG BECK gehört zur Spitze der deutschen Textil-Einzelhandelsunternehmen und erwirtschaftete im Jahr 2016 mit 467 Mitarbeitern auf insgesamt rund 12.400 qm Fläche und im Onlineshop einen Bruttoumsatz in Höhe von 101,1 Mio. € (Stand: 31. Dezember 2016). LUDWIG BECK liegt im Herzen Münchens, direkt am Marienplatz. Auf sieben Etagen bietet das Münchner Modeunternehmen internationale Mode, Lederwaren und Accessoires, exklusive Kosmetik und mit mehr als 120.000 Titeln, Europas größte stationäre Auswahl an Klassik, Jazz, Weltmusik und Hörbüchern.

Seit Ende 2012 ist auch das besondere Markenportfolio der Beautyabteilung der Gesellschaft zum Online-Shopping unter www.ludwigbeck.de erhältlich. Kunden erwartet hier eine einzigartige Auswahl von fast 10.000 Produkten von über 100 Marken aus Luxus- und Nischenkosmetik.

Über WORMLAND

Die THEO WORMLAND GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover erzielte 2016 mit 425 Mitarbeitern auf insgesamt rund 16.200 qm einen Umsatz in Höhe von 76,0 Mio. € (Stand: 31. Dezember 2016). Die Unternehmensgruppe umfasst dabei zwei unterschiedliche Storekonzepte: WORMLAND und THEO. Mit 15 Filialen gehört die THEO WORMLAND GmbH & Co. KG heute zu den führenden deutschen Herrenmodefilialisten.

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