LUDWIG BECK schließt problematisches Geschäftsjahr 2018
München, 28. März 2019 – Der Münchner Modekonzern LUDWIG BECK (ISIN DE 0005199905) musste sich im Geschäftsjahr 2018 dem fortwährenden strukturellen Druck stellen, dem der gesamte europäische Modehandel ausgesetzt war. Auch unberechenbare klimatische Einflüsse drückten wiederholt auf das Saisongeschäft. Entsprechend folgten Umsatz- und Ergebnislage dem negativen Branchentrend und blieben hinter den Erwartungen zurück.
Umsatzentwicklung
Auf Konzernebene erwirtschaftete Ludwig BECK einen Bruttoumsatz in Höhe von 166,1 Mio. € (Vorjahr: 173,2 Mio. €). Damit wurden die im Dezember 2018 angepassten Umsatzziele leicht übertroffen. Zuvor lag der Erwartungsrahmen zwischen 170 bis 180 Mio. €. Auf das Segment LUDWIG BECK entfielen davon zusammen mit dem Beauty-Onlinehandel auf www.ludwigbeck.de 95,5 Mio. € (Vorjahr: 99,0 Mio. €). Das E-Commerce-Portal entwickelte sich auch 2018 nach den Vorstellungen des Managements. Das Segment WORMLAND erwirtschaftete einen Umsatz von 70,5 Mio. € (Vorjahr: 74,2 Mio. €). Der deutsche Modehandel insgesamt hatte das zurückliegende Geschäftsjahr abermals mit einem Umsatzminus von 2% beendet (Quelle: TextilWirtschaft).
Ergebnissituation
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf Konzernebene betrug 2,0 Mio. € (Vorjahr: 6,5 Mio. €). Während das Segment LUDWIG BECK mit 7,6 Mio. € (Vorjahr: 8,9 Mio. €) einen positiven Beitrag beisteuerte, schnitt das Segment WORMLAND auch infolge von Impairmentabschreibungen in Höhe von 2,5 Mio. € mit -5,7 Mio. € (Vorjahr: -2,4 Mio. €) ab.
Dem entsprach ein Ergebnis vor Steuern (EBT) auf Konzernebene, das bei 1,1 Mio. € lag (Vorjahr: 5,6 Mio. €). Auf das Segment LUDWIG BECK entfielen 6,9 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €), auf das Segment WORMLAND ein Negativanteil von 5,8 Mio. € (Vorjahr: -2,5 Mio. €). Die EBT-Marge lag bei 0,8% (Vorjahr: 3,8%).
Die Ertragssteuern für das Segment LUDWIG BECK beliefen sich auf 1,9 Mio. € (Vorjahr: 2,3 Mio. €). Für das Segment WORMLAND wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet.
Das Konzernergebnis lag bei -0,8 Mio. € (Vorjahr: 3,3 Mio. €).
Der Konzern verfügte zum Stichtag 31. Dezember 2018 über ein Eigenkapital von 75,8 Mio. € (Vorjahr: 79,4 Mio. €). Die Eigenkapitalquote lag auch weiterhin bei starken 59,9% (Vorjahr: 60,8%).
Dividendenzahlung
Aufgrund des geplanten Verkaufs der WORMLAND-Gruppe hat die LUDWIG BECK AG eine bilanzielle Vorsorge getroffen und den Beteiligungswert von WORMLAND mit 6,0 Mio. € im Einzelabschluss in 2018 voll abgeschrieben. Da dadurch ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 3,9 Mio. € im Einzelabschluss der LUDWIG BECK AG anfiel, der nur durch die Auflösung von Gewinnrücklagen ausgeglichen wurde, werden Vorstand und Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung der Gesellschaft am 3. Juni 2019 vorschlagen, keine Dividende zu zahlen.
Ausblick
Auch 2019 wird sich LUDWIG BECK einem weiter anhaltenden Verdrängungswettbewerb im Modehandel stellen. Als Antwort auf die Belastungsprobe durch den Online-Handel sind unter anderem verstärkte eigene Aktivitäten im e-commerce geplant – etwa mit einer Erweiterung der Reichweite von www.ludwigbeck.de. Service und Beratungsstärke im Stammhaus am Marienplatz sollen noch intensiver als Wettbewerbsvorteil genutzt werden. Eine den Jahreszeiten gerecht werdende Wettersituation kann ebenfalls einen Beitrag leisten, den Konzern 2019 zurück auf die von ihm gewohnte Erfolgsspur zu führen.
Vorstandsmitglied Dieter Münch: „Nachdem uns die Thematik WORMLAND in 2019 nochmals vor große Herausforderungen stellen wird, sind wir davon überzeugt, dass nach diesem Transformationsjahr LUDWIG BECK gestärkt in die Zukunft gehen wird. LUDWIG BECK verfügt über die Erfahrung, um auch mit Rückschlägen umgehen zu können.“
Nach dem schwierigen Geschäftsjahr 2018 wird der Konzern weiterhin auf seine traditionellen Werte setzen und eine gesunde Stabilität bei Nutzung aller sich bietenden Wachstumspotenziale anstreben. In diesem Sinne erwartet der Vorstand für 2019 einen
Warenumsatz auf Konzernebene zwischen 165 und 170 Mio. € sowie ein Ergebnis vor Steuern (EBT) zwischen 1,5 und 2,5 Mio. €. Die Prognose steht unter der Annahme, dass WORMLAND bis Ende 2019 im LUDWIG BECK Konzern verbleibt.
Im Januar haben Vorstand und Aufsichtsrat der LUDWIG BECK AG beschlossen, einen geordneten Verkaufsprozess zur Veräußerung von WORMLAND einzuleiten. Dieser soll noch im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden. Kann kein angemessener Kaufpreis erzielt werden, wird LUDWIG BECK die Sanierung von WORMLAND in eigener Regie fortsetzen.
Weitere Informationen rund um die Gesellschaft und ihre Aktie sind auf der Unternehmenswebseite unter http://kaufhaus.ludwigbeck.de zu finden.
Konzernkennzahlen
in Mio. € | 2018 | 2017 |
Umsatz (brutto) (Vorjahr) | 166,1 | 173,2 |
Umsatz (netto) | 139,6 | 145,6 |
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) (Vorjahr) | 8,4 | 10,9 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) (Vorjahr) | 2,0 | 6,5 |
Ergebnis vor Steuern (EBT) (Vorjahr) | 1,1 | 5,6 |
Konzernergebnis | -0,8 | 3,3 |
Eigenkapital | 75,8 | 79,4 |
Eigenkapitalquote in % | 59,9 | 60,8 |
Investitionen | 2,5 | 2,5 |
Mitarbeiter (durchschnittlich)1) | 875 | 874 |
Ergebnis pro Aktie (in €) | 0,22 | 0,88 |
Dividende (in €) | 0,00 | 0,65 |
1) ohne Auszubildende
Über LUDWIG BECK
LUDWIG BECK gehört zur Spitze der deutschen Textil-Einzelhandelsunternehmen und erwirtschaftete im Jahr 2018 mit 455 Mitarbeitern auf insgesamt rund 12.400 qm Fläche und im Onlineshop einen Bruttoumsatz in Höhe von 95,5 Mio. € (Stand: 31. Dezember 2018).
LUDWIG BECK liegt im Herzen Münchens, direkt am Marienplatz. Auf sieben Etagen bietet das Münchner Modeunternehmen internationale Mode, Lederwaren und Accessoires, exklusive Kosmetik und mit mehr als 120.000 Titeln Europas größte stationäre Auswahl an Klassik, Jazz, Weltmusik und Hörbüchern.
Über ludwigbeck.de
Seit Ende 2012 ist auch das besondere Markenportfolio der Beautyabteilung der Gesellschaft zum Online-Shopping unter www.ludwigbeck.de erhältlich. Kunden erwartet hier eine einzigartige Auswahl von fast 10.000 Produkten von über 100 Marken aus Luxus- und Nischenkosmetik.
Über WORMLAND
Die THEO WORMLAND GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover erzielte 2018 mit 414 Mitarbeitern auf insgesamt rund 16.200 qm einen Warenumsatz in Höhe von 70,5 Mio. € (Stand: 31. Dezember 2018). Die Unternehmensgruppe umfasst dabei zwei unterschiedliche Storekonzepte: WORMLAND und THEO. Mit 15 Filialen gehört die THEO WORMLAND GmbH & Co. KG heute zu den führenden deutschen Herrenmodefilialisten.