LUDWIG BECK – Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den ersten neun Monaten 2021 deutlich von den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie geprägt

KONZERNQUARTALSMITTEILUNG
für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2021
1. Januar bis 30. September 2021

LUDWIG BECK – Umsatz- und Ergebnisentwicklung in den ersten neun Monaten 2021 deutlich von den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie geprägt

München, 21. Oktober 2021 – Der Münchner Modekonzern LUDWIG BECK (ISIN DE 0005199905) musste in den ersten neun Monaten aufgrund der starken Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie einen deutlichen Umsatzverlust hinnehmen.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Entwicklung im Einzelhandel
Auch das dritte Quartal 2021 stand weiterhin im Zeichen der Covid-19 Pandemie. Für den Sommer 2021 rechnete das Ifo-Institut noch mit einer deutlichen Erholung der Wirtschaft, korrigierte jedoch nun nach neun Monaten das prognostizierte Wachstum um 0,8%-Punkte nach unten. Grund dafür sind die ursprünglich durch die Covid-19 Pandemie ausgelösten und weiterhin anhaltenden Lieferengpässe. 
Der TW-Testclub meldete für das dritte Quartal einen deutlichen Umsatzzuwachs im Vergleich zum Jahr 2020. In einer Umfrage ergab sich ein Anstieg der Umsätze im Durchschnitt um rund 11%. Aufgelaufen liegt der stationäre Modehandel laut TW-Testclub bei einem Minus von 22% zum Vorjahr. 


GRUNDSÄTZLICHE DARSTELLUNG DER ZAHLEN IN DER ZWISCHENMITTEILUNG
Sämtliche Summen und Zahlen im Text sowie in den Tabellen wurden exakt berechnet und anschließend auf Mio. € gerundet. Die prozentualen Angaben im Text und in den Tabellen wurden anhand der exakten (nicht der gerundeten) Werte ermittelt.


KONZERNERTRAGSLAGE

Umsatzentwicklung
LUDWIG BECK sieht sich weiterhin mit den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie konfrontiert. Verbunden mit den landesweit verordneten Lockdowns im ersten Halbjahr 2021 und den massiven Einschränkungen nach Wiedereröffnung des Stammhauses musste LUDWIG BECK deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Allerdings konnte der Modekonzern durch die langsam zurückkehrenden Besucherfrequenzen in der Münchner Innenstadt sowie die gelockerten Covid-19 Maßnahmen im Sommer ab dem dritten Quartal eine spürbare Erholung der Kauflaune feststellen. 

Der LUDWIG BECK Konzern konnte im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr deutlich zulegen und erwirtschaftete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 einen Bruttoumsatz von 40,0 Mio. € (Vorjahr: 41,0 Mio. €). Allein im dritten Quartal erzielte LUDWIG BECK einen Bruttoumsatz von 19,8 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr mit 16,2 Mio. €.

Auch wenn durch die erneute Absage des Oktoberfests wieder ein großer Umsatzausfall besonders im Trachten-Bereich hingenommen werden musste, lässt die aktuelle Entwicklung positiv auf das vierte Quartal blicken. Dies hat nur Bestand, sofern keine erneuten Verschärfungen der Maßnahmen und Beschränkungen im Zuge der Covid-19 Pandemie für den stationären Einzelhandel durch die öffentlichen Behörden veranlasst werden. 


Ergebnissituation
Trotz niedrigerer Bruttoumsätze konnte der Nettorohertrag auf Konzernebene um 0,4 Mio. € verbessert werden. Er betrug 15,2 Mio. € (Vorjahr: 14,8 Mio. €). Die Nettorohertragsmarge erhöhte sich von 42,5% auf 45,2%. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen bei 6,4 Mio. € (Vorjahr: 2,2 Mio. €). Der deutlich höhere betriebliche Ertrag ist auf eine erste Zahlung der Überbrückungshilfe III in Höhe von 4,2 Mio. € im Mai 2021 zurückzuführen.

Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei -0,4 Mio. € und somit bereits deutlich über dem Vorjahr mit -5,0 Mio. €. 

Wie bereits im Vorjahr betrug das Finanzergebnis -1,8 Mio. €, wovon -1,1 Mio. € der Bilanzierung der Mietverträge gemäß IFRS 16 zuzurechnen sind.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf -2,2 Mio. € (Vorjahr: -6,8 Mio. €). 

Das Ergebnis nach Steuern (EAT) bezifferte sich auf -1,5 Mio. € (Vorjahr: -4,4 Mio. €). 


VERMÖGENSLAGE

Bilanzstruktur
Zum 30. September 2021 lag die Bilanzsumme des LUDWIG BECK Konzerns bei 172,2 Mio. € (31. Dezember 2020: 183,8 Mio. €). 

Unter den langfristigen Vermögenswerten war neben den zu bilanzierenden Nutzungsrechten für Mietverträge, die 60,6 Mio. € betrugen, nach wie vor die Immobilie am Münchner Marienplatz mit einem Bilanzwert von ca. 70 Mio. € eine der Hauptpositionen. Die aktiven latenten Steuern, die im Wesentlichen aufgrund der Verluste aus der Covid-19 Pandemie zu bilden waren, betrugen 5,1 Mio. € (31. Dezember 2020: 3,8 Mio. €). Die Gesellschaft geht davon aus, dass die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in der Zukunft durch positive Ergebnisse verbraucht werden. Insgesamt beliefen sich die langfristigen Vermögenswerte auf 157,4 Mio. € (Vorjahr: 158,5 Mio. €). 

Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich von 25,3 Mio. € (31. Dezember 2020) auf 14,7 Mio. €. Der Bestand an Warenvorräten stieg planmäßig saisonal bedingt von 11,9 Mio. € (31. Dezember 2020) um 1,1 Mio. € auf 13,0 Mio. € an. 

Die liquiden Mittel lagen bei 0,4 Mio. € (31. Dezember 2020: 11,2 Mio. €). Zum Jahresende 2020 war der Veräußerungserlös für die Immobilie in Haar in Höhe von 10,1 Mio. € in den Bankguthaben enthalten. Dieser Betrag wurde Anfang des neuen Geschäftsjahres zur Tilgung von kurzfristigen Bankverbindlichkeiten herangezogen.


FINANZLAGE

Bilanzstruktur
Der LUDWIG BECK Konzern verfügte zum 30. September 2021 über ein Eigenkapital in Höhe von 57,9 Mio. € (31. Dezember 2020: 59,6 Mio. €). Bei einer Bilanzsumme von 172,2 Mio. € (31. Dezember 2020: 183,8 Mio. €) betrug die Eigenkapitalquote 33,6% (31. Dezember 2020: 32,4%). 

Die langfristigen Verbindlichkeiten nahmen im Wesentlichen durch die Verringerung der finanziellen Verbindlichkeiten um 4,3 Mio. € ab und betrugen 88,2 Mio. € (31. Dezember 2020: 92,5 Mio. €).

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sanken von 31,6 Mio. € (31. Dezember 2020) auf 26,0 Mio. €. Dabei konnte die zu Beginn des Jahres erfolgte Tilgung der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten in Höhe von 10,1 Mio. € die verbindlichkeitserhöhenden Effekte des Neunmonatsverlustes und der Finanzierung des saisonal bedingten Anstiegs der Warenvorräte überkompensieren. 

Die gesamten Verbindlichkeiten des Konzerns lagen zum Stichtag 30. September 2021 bei 114,3 Mio. € (31. Dezember 2020: 124,2 Mio. €). 

Cashflow
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag nach den ersten neun Monaten des Jahres 2021 bei 1,9 Mio. € und damit deutlich über dem Vorjahr mit -6,8 Mio. €. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug -2,6 Mio. € (Vorjahr: -1,6 Mio. €). Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Investitionen in unser Stammhaus am Marienplatz. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit lag bei -10,2 Mio. € (Vorjahr: 8,3 Mio. €).  Auch hier spiegelte sich die Verrechnung des Verkaufserlöses für die Immobilie in Haar mit den kurzfristigen Bankverbindlichkeiten wider.


MITARBEITER

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 verhält sich die Zahl der Mitarbeiter ohne Auszubildende gemäß § 267 Abs. 5 HGB im Wesentlichen aufgrund der Covid-19 Pandemie mit 360 rückläufig (Vorjahr: 395). Dieser Rückgang ist jedoch nicht auf Kündigungen zurückzuführen. Vielmehr wurden vakante Stellen teilweise nicht nachbesetzt und befristete Verträge nicht verlängert, um den massiven Umsatzverlusten gegenüber dem „Normaljahr“ 2019 entgegenzuwirken. 

Durchschnittlich beschäftigte der LUDWIG BECK Konzern im aktuellen Geschäftsjahr 46 Auszubildende (Vorjahr 45). 


PROGNOSEBERICHT

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Entwicklung im Einzelhandel und bei LUDWIG BECK

Innerhalb des privaten Konsums sehen die Wirtschaftsforscher des Ifo-Instituts ein deutlich stärkeres Wachstum in den Bereichen Gastronomie, Hotel und Kultur als zum Beispiel im Bereich des Warenkonsums. In den Einzelhandelsumsätzen sei bis Ende des Jahres eher ein leichter Rückgang zu erwarten.

Das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) und die Handelsberatung BBE prognostizierten in ihrem aktuellen Branchenbericht, dass im deutschen Modemarkt in diesem Jahr nur mit einer leichten Erholung zu rechnen ist. So wird der Umsatz mit Mode und Accessoires 2021 immer noch zehn Prozent unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 liegen. Die Prognose beruht auf der gesamten Branche, also online- und stationärer Handel. Da der Online-Handel während der Covid-19 Pandemie deutlich wachsen konnte, ist stationär mit weit höheren Umsatzverlusten zu rechnen.

LUDWIG BECK blickt aufgrund der aktuellen Lage, den gelockerten Coronamaßnahmen und der steigenden Impfquote verhalten positiv auf das vierte Quartal. Für das Unternehmen ist dieses in der Regel das umsatzstärkste Quartal. Auch die Ankündigung von geöffneten Weihnachtsmärkten lässt auf ein halbwegs normales Weihnachtsgeschäft hoffen. Laut einer Umfrage des TW-Testclubs erwarten nur 40% der Händler einen positiven Jahresabschluss, 20% rechnen mit einem Pari und 40% mit einem Minus zum Vorjahr 2020.
 

KONZERNKENNZAHLEN
in Mio. € 01.01.2021 - 30.09.2021 01.01.2020 - 30.09.2020
ERGEBNIS
Umsatz (brutto) 40,0 41,0
Mehrwertsteuer -6,4 -6,2
Umsatz (netto) 33,6 34,8
Nettorohertrag 15,2 14,8
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 4,5 -0,4
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) -0,4 -5,0
Ergebnis vor Steuern (EBT) -2,2 -6,8
Ergebnis nach Steuern (EAT) -1,5 -4,4
CASHFLOW
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1,9 -6,8
Cashflow aus Investitionstätigkeit -2,6 -1,6
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -10,2 8,3
MITARBEITER
Mitarbeiter (durchschnittlich ohne Auszubildende) 360 395
Auszubildende (durchschnittlich) 46 45
Personalaufwand in Mio.€ 9,5 10,2
AKTIE
Aktienanzahl in Mio. 3,70 3,70
Ergebnis je Aktie unverwässert und verwässert (in €) -0,41 -1,18
BILANZ
30.09.2021 31.12.2020
BILANZ
Langfristige Vermögenswerte 157,4 158,5
Kurzfristige Vermögenswerte 14,7 25,3
Eigenkapital 57,9 59,6
Langfristige Verbindlichkeiten 88,2 92,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten 26,0 31,6
Bilanzsumme 172,2 183,8
Investitionen in das Anlagevermögen -2,6 -2,4
Eigenkapitalquote in % 33,6 32,4
SEGMENTDARSTELLUNG
Textil Nontextil Konzern
Mio. € % Mio. € % Mio. € %
Bruttoumsatzerlöse 27,7 119,0 12,3 119,1 40,0 119,0
Vorjahr 27,4 117,7 13,6 117,9 41,0 117,8
Mehrwertsteuer -4,4 19,0 -2,0 19,1 -6,4 19,0
Vorjahr -4,1 17,7 -2,1 17,9 -6,2 17,8
Nettoumsatzerlöse 23,3 100,0 10,3 100,0 33,6 100,0
Vorjahr 23,3 100,0 11,5 100,0 34,8 100,0
Wareneinsatz* -13,7 58,7 -5,7 55,7 -19,4 57,8
Vorjahr -14,0 60,2 -6,6 57,0 -20,6 59,1
Nettorohertrag 9,6 41,3 4,6 44,3 14,2 42,2
Vorjahr 9,3 39,8 5,0 43,0 14,2 40,9
Personalkosten des Verkaufs -2,2 9,3 -1,6 15,3 -3,7 11,1
Vorjahr -2,5 10,9 -1,7 14,7 -4,2 12,2
Kalkulatorische Raumkosten -7,4 31,8 -1,6 15,3 -9,0 26,7
Vorjahr -7,8 33,7 -1,6 13,7 -9,4 27,0
Kalkulatorische Zinsen -0,7 3,0 -0,3 3,1 -1,0 3,1
Vorjahr -0,7 2,9 -0,3 2,8 -1,0 2,9
Segmentergebnis -0,6 -2,8 1,1 10,6 0,4 1,3
Vorjahr -1,8 -7,6 1,3 11,4 -0,5 -1,3

* exklusive Skonti, Rabatte usw. auf Wareneinsatz     
                         
                               


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